Nationale Finanzbildungsstrategie

Im Herbst 2021 wurde die Nationale Finanzbildungsstrategie für Österreich präsentiert. Ziel ist, das Bewusstsein, die Finanzkompetenz und das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger im Bereich Finanzbildung zu stärken.

Steigende Komplexität der Finanzmärkte und Finanzprodukte, schnell fortschreitende Digitalisierung, immer wieder auftretende betrügerische Vorfälle im Finanzdienstleistungsbereich und die Notwendigkeit, sich verstärkt mit der Zukunftsvorsorge auseinanderzusetzen, erfordern ein immer höher werdendes Maß an Finanzbildung und Finanzkompetenz. Finanzbildung ermöglicht es uns, fundierte Entscheidungen in täglichen Konsumfragen zu treffen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem persönlich verfügbaren Budget und Vorsorge- sowie Sparprodukten wird dadurch ermöglicht. Das Bewusstsein über Risiken und Chancen von Finanzprodukten und unterschiedlichen Finanzierungsformen sowie über Auswirkungen von Schulden leistet einen wesentlichen Beitrag zum persönlichen und gesamtheitlichen Wohlstand und Wohlbefinden einer Gesellschaft.

Mit der Nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich werden gemeinsame und einheitliche Zielsetzungen für Stakeholder im Bereich Finanzbildung gesetzt, aber auch verbesserte Kanäle für den Austausch von Informationen geschaffen. Besonders wichtig ist, gemeinsam an das Thema Finanzbildung heranzugehen, um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, Synergien zu nutzen und bestmögliche Ergebnisse erzielen zu können.

Wer ist beteiligt?

Es wurde ein Koordinierungs- und Kooperationsgremium Finanzbildung – mit Entscheidungs-, Aufsichts- und Beratungsfunktionen eingerichtet, das von einem Sekretariat unterstützt wird. Das Gremium setzt sich aus einem Finanzbildungsrat, einem Steuerungsausschuss, einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe und der Finanzbildungscommunity zusammen, wobei themenbezogene Unterarbeitsgruppen gebildet werden können.

  • Der Finanzbildungsrat ist für die Leitung und Kontrolle der gesamten Strategie verantwortlich und ist das oberste Entscheidungsorgan im Rahmen der Strategie.
  • Der Steuerungsausschuss gewährleistet die ständige Vertretung der österreichischen Bürgerinnen und Bürger, Verbraucherinnen und Verbraucher, des Privatsektors und der wissenschaftlichen Gemeinschaft in Form von Ministerien und öffentlichen Einrichtungen, Schuldnerberatungsstellen und Arbeitnehmer:innenorganisationen sowie bedeutenden privatwirtschaftlichen Verbänden und wissenschaftlicher Einrichtungen.
  • Durch die Einsetzung einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe wird sichergestellt, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft an der Konzeptionierung und Umsetzung der Strategie beteiligt ist.
  • Darüber hinaus können ständige oder befristete Unterarbeitsgruppen mit Vertretern aus dem Steuerungsausschuss und der Finanzbildungscommunity eingerichtet werden. Sie können als Quelle für Fachwissen und Erfahrungen in wichtigen Themenbereichen herangezogen werden und sich mit spezifischen operativen Erfordernissen der Strategie befassen. 
  • Die Strategie sieht auch eine Finanzbildungscommunity vor, die alle Institutionen in Österreich umfasst, die im Bereich der Finanzbildung tätig sind und ein Interesse daran haben, an der nationalen Strategie mitzuwirken. Mit der Finanzbildungscommunity werden Kooperation und gemeinsame Werte als Grundsätze in der Strategie verankert.

Finanzbildungsrat

Bundesministerium für Finanzen

Das Bundesministerium für Finanzen setzt seit Herbst 2021 mit der Unterstützung zahlreicher Stakeholder die Nationale Finanzbildungsstrategie für Österreich um. Bereits rund 150 Finanzbildungsmaßnahmen laufen unter diesem Dach. Das „Finanznavi“ wurde im Rahmen des Aktionsplans der Nationalen Finanzbildungsstrategie entwickelt.

https://www.bmf.gv.at/ministerium/nationale-finanzbildungsstrategie.html

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) schafft die bestmöglichen Rahmenbedingungen für Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen in Österreich und vertritt auf internationaler Ebene die Interessen des Bildungs-, Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Österreich. Das BMBWF ist insbesondere verantwortlich für die Umsetzung von Maßnahmen und Initiativen zur Finanz- und Wirtschaftsbildung in österreichischen Schulen- und Bildungseinrichtungen.  

https://www.bmbwf.gv.at/

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

Konsumentenpolitik setzt sich für die rechtliche Stärkung von Konsument:innen ein. Verbraucherbildung und -information sind zentrale Anliegen. Unter konsumentenfragen.at finden Verbraucher:innen alltagsrelevante Informationen zu ihren Rechten und Pflichten. Pädagog:innen erhalten kostenlose Unterrichtsmaterialien, die sie unterstützen, Finanz- und Konsumthemen altersgerecht aufzugreifen.

 www.konsumentenfragen.at
 

Oesterreichische Nationalbank

Das Finanzbildungsteam der OeNB setzt sich zusammen aus Wirtschaftspädagog:innen, Kommunikationsspezialist:innen und Forscher:innen. Wir entwickeln, transportieren und evaluieren Finanzbildungsinhalte für unterschiedliche Zielgruppen und möchten unsere Begeisterung dafür weitertragen. Durch ein breites Bildungsangebot und Zusammenarbeit mit Stakeholdern fördert die OeNB Finanzbildung und entwickelt Maßnahmen forschungsbasiert weiter.

https://finanzbildung.oenb.at/

Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst

Das Bundeskanzleramt unterstützt die Finanzbildung von jungen Menschen durch die Förderung von Projekten und mit Informationsmaterialien. Das Österreichische Jugendportal bietet zudem jungen Menschen einen Überblick über Beratungs- und Informationsmöglichkeiten zu den Themen Geld und Konsum sowie Sparen und Schulden. Im Vordergrund steht dabei die Stärkung ihrer Informations- und Finanzkompetenz.

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/

https://www.jugendportal.at/

Steuerungsausschuss

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft

https://www.bmaw.gv.at/

Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Mit den Aktivitäten des Klimaschutzministeriums (BMK) zum Thema Grüne Finanzbildung werden bestehende Aus- und Weiterbildungsprogramme im Finanzbereich um klimarelevante Themen erweitert. Das Angebot richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen – von Expert:innen im Finanzbereich über Schüler:innen bis hin zu privaten Anleger:innen. Mehr über Grüne Finanzbildung und die weiteren Green Finance Aktivitäten des BMK lesen Sie hier: 

https://www.bmk.gv.at/green-finance.html

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

https://www.bml.gv.at/

Österreichische Finanzmarktaufsicht

https://www.fma.gv.at/

Umweltbundesamt

Das Umweltbundesamt steht für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zur Sicherung nachhaltiger Lebensbedingungen. Die Umweltbundesamt-Expert:innen entwickeln Grundlagen für Entscheidungsträger:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft auf nationaler sowie internationaler Ebene. Ein Thema ist dabei u.a. die Integration von grünen Aspekten im Finanzbereich (www.umweltbundesamt.at) 

https://www.umweltbundesamt.at/

Bundeskanzleramt (Sektion Frauen und Gleichstellung)

Die Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung ist in Österreich die nationale Koordinierungsstelle für Frauen- und Gleichstellungspolitik und fördert diese in allen Politikfeldern. Frauen- und Gleichstellungspolitik ist eine Querschnittsmaterie - im Bereich Finanzbildung werden Maßnahmen unter anderem durch Informationsmaterialien im Bereich „Frauen und Pensionen“ gesetzt.

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/frauen-und-gleichstellung.html

ASB Schuldnerberatungen

Die ASB Schuldnerberatungen GmbH ist die Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich. Unsere Mission ist es, existenzielle Probleme überschuldeter Menschen zu verhindern, zu vermindern und zu beseitigen. Wir sehen uns als Interessensvertretung für überschuldete und armutsgefährdete Personen. Mit unserem Finanzbildungsportal fördern wir finanzielle Basis-Bildung.

 www.schuldenberatung.at

Wirtschaftskammer Österreich (Bundessparte Banken & Versicherungen)

Die „Bundessparte Bank und Versicherung" der Wirtschaftskammer Österreich ist die gesetzliche Vertretung der österreichischen Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Die Sparte setzt sich national und international für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen ein. Die Förderung von kompetentem Wissen zu Finanzprodukten und dem Finanzmarkt durch Finanzbildung und Finanzkompetenz ist wesentliches Anliegen der Sparte.

 www.wko.at/oe/bank-versicherung/start

Industriellenvereinigung

https://www.iv.at/

Wirtschaftsuniversität Wien

Die Wirtschaftsuniversität Wien fördert Finanzbildung nicht nur bei den eigenen Studierenden, sondern in der gesamten Bevölkerung. Das zeigt sich in der facettenreichen Forschung im Bereich der Finanzbildung genauso wie in den zahlreichen Projekten des Zentrums für Finanzbildung für verschiedene Zielgruppen, zu denen auch die Entwicklung der Inhalte von https://finanznavi.gv.at/ im Auftrag der OECD zählt.

https://www.wu.ac.at/zentrum-fuer-finanbildung

https://www.wu.ac.at/

Universität Innsbruck

https://www.uibk.ac.at/de/

Universität Wien

https://www.univie.ac.at/

Institut für Höhere Studien

Das Institut für Höhere Studien (IHS) schafft als unabhängige außeruniversitäre Forschungsorganisation empirisch fundiertes Wissen zu großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Es konzipiert verhaltensökonomisch fundierte Interventionen für eine bessere Finanzbildung und evaluiert die individuellen und sozialen Wirkungen und Erträge von Finanzbildungsmaßnahmen.

https://www.ihs.ac.at/