Risikoverteilung bei Veranlagungen

Lächelnde Steinfigur steht auf Podest und hat eine Goldwaage über sich schweben

Mit einer Portfoliostrategie können Anlegerinnen und Anleger das Risiko, das mit einer Investition einhergeht, deutlich reduzieren. Eine gängige Portfoliostrategie besteht darin, in viele verschiedene, miteinander nicht „gekoppelte“ („korrelierte“) Anlagemöglichkeiten zu investieren – und nicht nur in eine einzige (zum Beispiel nur in die Aktie eines einzigen Unternehmens). Der Hinweis, man soll „nicht alle Eier in einen Korb legen“, beschreibt diese Portfoliostrategie bildhaft.

Anlegerinnen und Anleger, die zum Beispiel während der Zeit der globalen Finanzkrise 2008 ausschließlich in Immobilien und Aktien investiert waren, haben aufgrund des Zusammenbruchs des Immobilienmarktes und der Bankenkrise erhebliche Verluste erlitten. Jene, die auch in Anleihen, Rohstoffe oder sonstige Wertpapiere investiert hatten, konnten durch die relative Stabilität dieser Anlageformen einen Teil ihrer Verluste ausgleichen oder in Grenzen halten.

(Anlage-)Portfolio

Der Begriff Portfolio wurde ursprünglich von Künstlerinnen und Künstlern verwendet, die ihre Zeichnungen sammelten. Im Allgemeinen bezeichnet ein Portfolio somit eine Sammlung oder Zusammenstellung von Dingen.

Im finanziellen Kontext bezeichnet ein (Anlage-)Portfolio die Gesamtheit der verschiedenen Anlagen, die ein Individuum besitzt. Ein solches Portfolio kann aus einer Vielzahl an Vermögenswerten bestehen, darunter Sparguthaben, Bargeld, Aktien, Anleihen, Fonds, Exchange Traded Funds (ETFs), Immobilien und Rohstoffe. (siehe dazu auch Wertpapiere – Aktien, Anleihen, Fondsanteile, sowie Anlagemöglichkeiten – Immobilien, Gold und Co.) Durch die Diversifikation wird das Risiko gestreut und damit reduziert. So kann ein Portfolio individuell nach den Präferenzen der Anlegerin oder des Anlegers gestaltet werden und dabei können insbesondere die persönlichen Einstellungen betreffend Rendite, Sicherheit und Liquidität sowie Nachhaltigkeit der Anlagen berücksichtigt werden (siehe im Detail Sparen und Investieren).

Portfoliotheorie

Die Portfoliotheorie setzt sich mit der optimalen Zusammenstellung von Anlageportfolios auseinander, die dafür sorgen soll, das Risiko möglichst gering und die Rendite möglichst hoch zu halten. Anlegerinnen und Anleger sollten demnach ihre Portfolios so zusammenstellen, dass sie ein optimales Gleichgewicht zwischen Rendite und Risiko erreichen, dabei sollen auch die individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen miteinbezogen werden. Dies kann durch die Kombination verschiedener Anlagen gelingen, deren Werte möglichst unabhängig voneinander sind.

Die Grundidee hinter der Portfoliotheorie von Harry Markowitz, dem 2023 verstorbenen amerikanischen Ökonomen, besteht darin, dass verschiedene Vermögenswerte und Anlagen unterschiedlich auf Einflüsse und Entwicklungen reagieren. Um das Risiko eines Portfolios zu minimieren und die Rendite zu maximieren, sollten Anlegerinnen und Anleger ihr Kapital so investieren, dass sich die Werte verschiedener Wertpapiere und Anlagen nicht gleich entwickeln, sondern unterschiedlich. Das Risiko wird verkleinert, weil es „gestreut“ ist. Sollte also der Wert einer Anlageform sinken, können diese durch die positive Wertentwicklung anderer Anlageformen ausgeglichen werden.

Wenn beispielsweise der Wert von Aktien eines Unternehmens in einem Portfolio sinkt, können andere Anlageformen, wie zum Beispiel Aktien von Unternehmen anderer Branchen, Anleihen oder Rohstoffe, dazu beitragen, diesen Verlust auszugleichen oder abzumildern. Da die Werte vieler verschiedener Anlagen meist nicht gleichzeitig in die gleiche Richtung gehen, ist somit das Gesamtrisiko des Portfolios und insbesondere auch das Risiko eines Totalverlustes im Vergleich zur Investition in eine einzelne Anlageform deutlich geringer.

Nochmals in Kürze

Was versteht man unter einem Portfolio zur Risikoabsicherung?

Ein Portfolio zur Risikoabsicherung beinhaltet viele verschiedene, miteinander nicht gekoppelte Anlagen, die dazu dienen, das Risiko einer Investition zu streuen und damit so gering wie möglich zu halten.

Wie kann Diversifikation dabei helfen, das Verlustrisiko eines Anlageportfolios zu reduzieren?

Diversifikation kann helfen, das Verlustrisiko eines Anlageportfolios zu senken, indem in verschiedene Anlageformen veranlagt wird, die sich normalerweise nicht alle gleichzeitig in die gleiche Richtung entwickeln.

Warum ist es wichtig, dass sich die Werte der verschiedenen Anlageformen eines Portfolios nicht alle gleichzeitig in die gleiche Richtung bewegen?

Es ist wichtig, dass sich die Werte der verschiedenen Anlageformen eines Portfolios nicht alle gleichzeitig in die gleiche Richtung bewegen, um das Risiko eines Totalverlustes zu verringern und die Stabilität des Portfolios zu erhöhen.