Sparen und Investieren - der Unterschied
Susanne ist 37 Jahre alt und arbeitet als Tischlerin in einer kleinen Tischlerei. Von ihrem Lohn konnte Susanne bislang alle Ausgaben des täglichen Lebens begleichen. Wenn am Ende des Monats noch Geld übrig blieb, dann legte sie dieses Geld auf ein Sparkonto. Erst vor kurzem hat Susanne bewusst entschieden, sich genauer mit dem Thema Sparen und Investieren auseinanderzusetzen. Sie hat erkannt, wie wichtig dies für ihre finanzielle Zukunft ist. Denn ihr wurde klar, dass sie damit nicht nur Vermögen aufbauen und eine finanzielle Absicherung für ihre Zukunft schaffen, sondern sich auch Wünsche erfüllen kann, von denen sie dachte, dass sie sich diese nicht leisten kann.
Nicht nur für Susanne ist es wichtig, dass sie die Unterschiede zwischen Sparen und Investieren versteht. Jede Person, deren Einnahmen die Ausgaben übersteigen, kann durch Sparen und Investieren wichtige finanzielle Ziele leichter erreichen.
Unterschiede zwischen Sparen und Investieren
Sowohl das Sparen als auch das Investieren sind unverzichtbar, um eine stabile finanzielle Basis zu schaffen und langfristig finanzielle Ziele zu erreichen. Für eine gute und sichere Finanzplanung ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Sparen und Investieren zu kennen.
Sparen | Investieren |
---|---|
Geld zur Seite legen, um größere Ausgaben zahlen zu können | Vermögen langfristig aufbauen und vermehren |
Beispiel: neues Fahrrad, Reise, Waschmaschine | Beispiel: Altersvorsorge |
Sparen dient vor allem dazu, einen finanziellen Puffer zu schaffen, um Bedürfnisse, wie zum Beispiel jenes nach einer Urlaubsreise, einem neuen Auto oder einer Weiterbildung, befriedigen zu können. Es ist wichtig, Geld zur Seite zu legen, damit größere und/oder unvorhersehbare Ausgaben gedeckt werden können. Sollte zum Beispiel die Waschmaschine kaputt werden oder das Auto einen größeren Schaden erleiden, ist es wichtig, genug Erspartes zu haben, um die Reparatur rasch bezahlen zu können. Genauso sinnvoll ist es, während des Jahres monatlich Geld anzusparen, um sich die Sommerreise oder den Winterurlaub leisten zu können.
Wird Geld nicht nur im Sparschwein oder auf dem Girokonto gespart, sondern zum Beispiel auf ein Sparkonto einbezahlt, kann es „arbeiten“ und sich vermehren. Der Grund dafür sind die Zinsen, die man von der Bank für Spareinlagen erhält (die Zinsen für Guthaben auf Girokonten sind vergleichsweise gering). Das ist wichtig, weil Geld bedingt durch die Inflation an Wert verliert. Durch die Wahl eines geeigneten Sparprodukts kann der Wertverlust reduziert oder zur Gänze vermieden werden.
Es gibt verschiedene Sparprodukte, mit denen das Ersparte gesammelt werden kann. Beim Sparen geht es vor allem darum, das Geld zu behalten und weniger darum, damit mehr Geld zu verdienen. Daher ist das Risiko, aber auch die Rendite von Sparprodukten oft geringer als bei Investments.
Beim Investieren geht es meist darum, langfristiges Vermögen aufzubauen und/oder vorhandenes Vermögen zu vermehren und dafür ein breites Portfolio anzulegen. Beim Investieren wird Geld verwendet, um Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen oder Immobilien zu kaufen, mit dem Ziel, dass das Geld im Laufe der Zeit mehr wird. Investieren birgt zwar mehr Risiken, bietet aber im Vergleich zum Sparen auch die Chance auf höhere Gewinne.
Unabhängig davon, wie Geld gespart oder investiert wird, ist es wichtig zu wissen, wohin das eigene Geld fließt. Bevor das Geld angelegt wird, sollte klar sein, in welche Unternehmen es fließt. So kann man zum Beispiel hinterfragen, ob diese Unternehmen beispielsweise von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und Kriegen profitieren, oder das Klima und die Umwelt mit ihren Geschäften zerstören. Eine sorgfältige Recherche, was mit dem gesparten oder investierten Geld passiert, ist daher für verantwortungsvolles Investieren besonders wichtig. Auch wenn es etwas Zeit benötigt, lohnt sich der Aufwand, weil man über sein investiertes Geld besser entscheiden kann. Bei der Recherche können Zertifizierungen, wie beispielsweise die UZ 49 Zertifizierung für nachhaltige Finanzprodukte des österreichischen Umweltzeichens, hilfreich sein. Mehr dazu findet sich auf der Webseite des Umweltzeichens.
Das magische Dreieck der Geldanlage
Anlegerinnen und Anleger verfolgen unterschiedliche Ziele. Sie wollen beispielsweise, dass ihre Geldanlage möglichst sicher ist, eine hohe Rendite erwirtschaftet oder dass das angelegte Geld jederzeit schnell verfügbar ist. Diese Ziele sind zwar miteinander verbunden, können aber nicht alle gleichzeitig in vollem Maße erreicht werden. Eine gleichzeitige maximale Rendite bei minimalem Risiko und schneller Verfügbarkeit des Geldes (Liquidität) ist bei keiner Anlageform möglich.
Grundsätzlich gilt: Je kleiner das Risiko, desto geringer der Ertrag. Ebenso gilt umgekehrt: je größer der Ertrag, desto größer auch das Risiko.
Ein weiteres wichtiges Ziel von Anlegerinnen und Anlegern betrifft die Nachhaltigkeit ihrer Anlagen. Dieses Ziel steht nicht in Konkurrenz mit den drei Zielen des magischen Dreiecks, sondern ist als grundlegendes zusätzliches Ziel zu sehen. Mehr dazu unter Nachhaltigkeit und Ethik.
Das sogenannte magische Dreieck der Geldanlage veranschaulicht die drei Ziele Ertrag, Sicherheit und Liquidität der Geldanlage:
Sicherheit bezieht sich darauf, wie wahrscheinlich es ist, dass das Geld nicht verloren geht. Je nach Anlageform gibt es verschiedene Risiken, die dies beeinflussen können. Dazu zählt zum Beispiel das Risiko, dass das angelegte Geld nicht zurückgezahlt wird. Darüber hinaus gilt es politische oder gesellschaftliche Probleme im Land zu berücksichtigen, schwankende Kurse im Blick zu behalten und steuerliche Änderungen zu beachten. Durch eine ausgewogene Vermögensaufteilung können insgesamt Risiken reduziert und somit die Sicherheit erhöht werden. Das wird als Diversifikation bezeichnet.
Liquidität bezieht sich darauf, wie einfach Vermögenswerte verkauft und damit wieder zu sofort verfügbarem Geld gemacht werden können. Produkte wie Anleihen, Aktien oder Fonds können normalerweise schnell verkauft werden, möglicherweise aber zu einem Verkaufspreis, der unter dem Einkaufspreis liegt. Dies würde zu Verlusten führen. Um Verluste zu vermeiden, ist es ratsam, immer eine Geldreserve auf einem Spar- oder Girokonto zu haben, falls man dringend Geld braucht.
Die Rentabilität gibt den monetären Ertrag an. Sie zeigt, wie erfolgreich eine Geldanlage ist. Erträge können Zins- oder Dividendenzahlungen sowie andere Ausschüttungen und Wertsteigerungen zum Beispiel in Form von Kursgewinnen umfassen. Diese Erträge können regelmäßig oder unregelmäßig erfolgen, ausgeschüttet oder angesammelt werden und im Zeitverlauf stabil bleiben oder schwanken.
Um die Rentabilität verschiedener Wertpapiere zu vergleichen, ist die Rendite eine geeignete Kennzahl. Sie stellt das Verhältnis des jährlichen Ertrags zum eingesetzten Geldbetrag (Kapitaleinsatz) dar. Um die Rentabilität einer Geldanlage beurteilen zu können, muss die Realrendite herangezogen werden. Die Realrendite gibt die tatsächliche Rendite einer Geldanlage nach Berücksichtigung aller Kosten und der Inflation an.
Beispiel
Eine Geldanlage wird mit 3 Prozent verzinst. Die Inflation beträgt 5 Prozent. Die Realrendite, oder in diesem Fall die Realverzinsung, beträgt damit minus 2 Prozent. Es entsteht also ein Verlust.
Das magische Dreieck zeigt, dass es oft notwendig ist, Kompromisse einzugehen. Beispielsweise kann eine risikoreichere Anlage höhere Renditen versprechen, aber gleichzeitig die Sicherheit beeinträchtigen. Es liegt an jeder Anlegerin und jedem Anleger, die richtige Balance zwischen Sicherheit, Liquidität und Ertrag entsprechend den individuellen Zielen und der eigenen Risikotoleranz zu finden.
Wie diese Kriterien letztendlich gewichtet und in eine Rangfolge gebracht werden, ist eine Frage der persönlichen Präferenzen der Anlegerin oder des Anlegers. Ein Gespräch mit einer Vermögensberaterin oder einem Vermögensberater kann dir dabei helfen, die eigenen Ziele zu definieren und entsprechende Anlagestrategien zu entwickeln.
Nachhaltigkeit und Ethik
Anlegerinnen und Anleger haben die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Finanzprodukten zu wählen. Dabei können sie gezielt Unternehmen oder Projekte unterstützen, die soziale Verantwortung übernehmen, sich für Klima- und Umweltschutz oder eine nachhaltige Wirtschaft engagieren. Anlegerinnen und Anleger können zum Beispiel aktiv zum Klimaschutz beitragen, indem sie Aktien eines Energieversorgers erwerben, der ausschließlich auf erneuerbare Energien setzt. Oder sie können sich auch dazu entscheiden, in Fonds zu investieren, die Kinderarbeit, Waffenhandel, Erdölförderung oder Atomkraft ausschließen.
Unabhängig von ihren Zielpräferenzen in Hinblick auf Liquidität, Sicherheit und Ertrag (magisches Dreieck), können Anlegerinnen und Anleger sich immer für eine nachhaltige Alternative entscheiden. Um herauszufinden, welche Anlagen als nachhaltig gelten, gibt es eine Reihe an nicht finanziellen Kennzahlen. Diese beziehen sich auf die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (sogenannte ESG-Faktoren) bei der Auswahl von Investitionen.
Umwelt (Environment) | Soziales (Social) | Unternehmensführung (Governance) |
---|---|---|
Klimastrategie, Umweltmanagement, Wasserverbrauch, CO2, Energieverbrauch, Abfall, ... | Mitarbeitende, Chancengleichheit, Sicherheit und Gesundheit, demografischer Wandel, Ernährungssicherheit, ... | Unternehmensethik, Unabhängigkeit des Aufsichtsrates, Bezahlung, Steuern, ... |
Im Jahr 2018 hat die Europäische Kommission einen Aktionsplan namens "Nachhaltige Finanzierung" veröffentlicht. Wichtige EU-Gesetze sind in diesem Zusammenhang die Taxonomie-Verordnung und die Offenlegungs-Verordnung. Die Taxonomie-Verordnung definiert, wann eine wirtschaftliche Tätigkeit als ökologisch nachhaltig gilt. Die Offenlegungs-Verordnung verlangt von Finanzdienstleistern, dass sie veröffentlichen, welche Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren bei der Anlageentscheidung berücksichtigt werden. Weiterführende Informationen zu diesen Verordnungen sind zum Beispiel hier zu finden.
Seit der geänderten europäischen Finanzmarktrichtlinie (MiFID II) müssen Anlegerinnen und Anleger von ihrem Berater oder ihrer Beraterin gefragt werden, inwieweit sie Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Investments berücksichtigen möchten. Das heißt, sie können darüber entscheiden, ob und welche Aspekte für die Ausrichtung ihrer Geldanlage eine Rolle spielen sollen. Damit bestimmen sie mit, in welche Aktivitäten und Unternehmen konkret investiert wird und in welche nicht.
Achtung vor Greenwashing!
Bei Greenwashing auf dem Finanzmarkt werden fälschlicherweise oder vorsätzlich „grüne“, „ökologische“ oder „nachhaltige“ Aspekte von Finanzprodukten beworben, obwohl diese grundlegenden Umweltstandards nicht entsprechen. Das bedeutet: Nur weil für ein Produkt die Begriffe „grün“ oder „nachhaltig“ verwendet werden, heißt es nicht, dass es sich auch wirklich um ein ökologisch nachhaltiges Produkt handelt.
Daher ist es wichtig, die Produktinformationen sorgfältig anhand der ESG-Kriterien zu prüfen. Falls Unklarheiten bestehen, ist es ratsam, eine Beraterin oder einen Berater zu fragen und Vergleiche zwischen einzelnen Produkten durchzuführen. Darüber hinaus können Zertifikate, wie zum Beispiel das UZ 49 des österreichischen Umweltzeichens, hilfreich sein. Weiterführende Informationen dazu kannst du hier finden.
Umgang mit Steuern im Zusammenhang mit Sparen und Investieren
Die Kapitalertragsteuer (KESt) ist eine Steuer auf Kapitaleinkünfte und umfasst Kapitalerträge und Kursgewinne. Die Steuer wird direkt von der Bank oder der auszahlenden Stelle an das Finanzamt abgeführt, wenn sich diese in Österreich befindet. Das bedeutet, dass sich Anlegerinnen und Anleger keine Gedanken über die Höhe und den Zeitpunkt der Besteuerung machen müssen, solange sie nur im Inland sparen bzw. veranlagen.
Wird aus welchen Gründen auch immer keine Kapitalertragsteuer abgezogen (etwa, weil im Ausland veranlagt wird), sind die Kapitaleinkünfte im Rahmen der Einkommensteuererklärung zu versteuern.
Die Kapitalertragsteuer hat zwei unterschiedliche Steuersätze (Stand 2024): 25 % KESt werden auf Zinsen aus Guthaben auf Spar- und Girokonten erhoben. 27,5 % KESt müssen auf alle anderen Kapitalerträge (etwa Dividenden, Anleihezinsen, Kursgewinne) abgeführt werden.
Beispiel 1
Julian besitzt ein Sparkonto. Für das Guthaben, das er dort angespart hat, erhält er Zinsen von der Bank. Zum letzten Abrechnungszeitpunkt hat er 200 EUR Zinsen erhalten. Von diesem Zinsertrag muss die KESt in Höhe von 25 % abgeführt werden.
200 * 25 / 100 = 50 EUR
Die KESt wird von der Bank berechnet und direkt an das Finanzamt überwiesen.
Julian bleiben 150 EUR Zinsertrag übrig: 200 EUR – 50 EUR = 150 EUR
Beispiel 2
Sofia verkauft ihre Aktien und erzielt dabei Kursgewinne in der Höhe von 240 EUR. Auf diese Gewinne muss Sofia 27,5 % Kapitalertragsteuer zahlen.
240 EUR * 27,5 / 100 = 66 EUR
Die 66 EUR KESt werden von ihrer Bank berechnet und direkt an das Finanzamt abgeführt. Sofia erhält 174 EUR.
Anlageformen im Überblick
Anlegerinnen und Anlegern stehen eine Vielzahl von Anlageformen zur Verfügung, die unterschiedliche Chancen und Risiken aufweisen. Die Auswahl der richtigen Anlageform ist entscheidend, um die eigenen Anlageziele zu erreichen. Ein Verständnis dieser verschiedenen Anlageformen ermöglicht es, fundierte Entscheidungen zu treffen, die den individuellen finanziellen Zielen sowie der individuellen Risikobereitschaft und Risikotragfähigkeit entsprechen. In der folgenden Übersicht sind einige Anlageformen nach ihrer typischen Risiko- und Ertragszuordnung dargestellt. Aber Achtung: Bei jeder Anlageform gibt es Ausnahmen, das heißt einzelne Anlagen können auch von dieser Darstellung abweichen.
Sparbuch, Sparkonto
- Funktion: Anlegerinnen und Anleger überlassen der Bank Geld und erhalten im Gegenzug Zinsen. Die Bank hat unter anderem die Möglichkeit, mit diesen Geldern Kredite zu vergeben und dabei höhere Zinsen zu verdienen.
- Sicherheit: Spareinlagen bis 100.000 EUR pro Person und Bank gelten aufgrund der Einlagensicherung als sehr sicher.
- Liquidität: Grundsätzlich ist die Verfügbarkeit hoch. Es kann allerdings eine Bindungsfrist vereinbart werden. In diesem Fall zahlt die Bank etwas höhere Zinsen. Wird das Geld trotzdem vorzeitig behoben, müssen sogenannte „Vorschusszinsen“ wieder zurückgezahlt werden.
- Ertrag: Der Ertrag ist vergleichsweise gering. Die Zinsen schwanken allerdings stark je nach aktuellem Zinsniveau und sind auch von Bank zu Bank unterschiedlich. In der Regel liegen sie zwischen knapp über 0 und 3 Prozent.
- Nachhaltigkeit: Grüne Sparprodukte gewährleisten, dass Spareinlagen ökologischen und sozialen Standards entsprechen. Dies erfolgt dadurch, dass die Spareinlagen in Form von nachhaltigen Krediten, beispielsweise für erneuerbare Energie oder ökologische Immobilien, vergeben werden. Grüne Sparbücher können mittels Umweltzeichen UZ 49 zertifiziert werden.
- Weitere Infos: Sparen und Investieren - der Unterschied
Anleihen
- Funktion: Anleihen dienen dazu, dass sich Unternehmen und Staaten hohe Summen an Geld nicht nur von der Bank, sondern auch von vielen Geldgeberinnen und Geldgebern am Kapitalmarkt ausborgen können. Während der Laufzeit müssen Zinsen gezahlt werden. Am Ende der Laufzeit muss das Geld an die Geldgeberinnen und Geldgeber zurückgezahlt werden.
- Sicherheit: Das Risiko bei Anleihen variiert, je nachdem, wer das Geld schuldet. Handelt es sich beispielsweise um Staatsanleihen von Ländern mit einer guten Bonität, wie zum Beispiel Österreich oder Deutschland, ist das Risiko sehr gering.
- Liquidität: Anleihen können, sofern sie an einer Börse gehandelt werden, grundsätzlich jederzeit verkauft werden. Es ist jedoch möglich, dass der Kurs (=Preis) für die Anleihe gesunken ist und es beim Verkauf zu Verlusten kommt.
- Ertrag: Anlegerinnen und Anleger erhalten Zinszahlungen und können von möglichen Preissteigerungen der Anleihe profitieren.
- Nachhaltigkeit: Ökologisch nachhaltige Anleihen, auch Green Bonds, sind Anleihen, mit denen in umweltfreundliche Projekte investiert wird. Es gibt auch sogenannte Social Bonds, die gezielt in soziale Projekte investieren.
- Weitere Infos: Wertpapiere / Aktien, Anleihen, Fondsanteile
Gold
- Funktion: Gold gehört zusammen mit anderen Edelmetallen zu den Rohstoffen und damit zur Anlageform der Sachwerte. Gold ist eine beliebte Anlageform, besonders in unsicheren wirtschaftlichen oder politischen Zeiten.
- Sicherheit: Gold gilt als sichere Anlageform, die in Krisenzeiten eher an Wert gewinnt und als Schutz vor Inflation den meisten Portfolios und Fonds beigemischt wird. Vorsicht bei der Aufbewahrung von Goldmünzen zuhause! Gold sollte immer sicher in einem Tresor oder in einem Bankschließfach verwahrt werden, damit es nicht verloren geht oder gestohlen wird. Besondere Vorsicht gilt außerdem beim Kauf von Gold über Onlineportale, um Anlagebetrug zu entgehen.
- Liquidität: Gold kann weltweit gekauft und verkauft werden. Die Liquidität von Gold ist allerdings abhängig von der Form, in der man Gold erwirbt. Gold kann physisch als Münze oder Barren gekauft werden, aber man kann auch in börsengehandelte Finanzprodukte investieren, die relativ rasch zum aktuellen Kurs wieder verkauft werden können.
- Ertrag: Gold ist eine langfristige Anlageform, die eher als Wertspeicher und Inflationsschutz verwendet wird. Der Kauf von Gold bringt weder Zinserträge noch ist mit kurzfristigen, großen Wertsteigerungen zu rechnen.
- Nachhaltigkeit: Der Abbau von Gold kann die Umwelt schädigen. Es gibt zwar Goldminen, die sich zu hohen Umwelt- und Sozialstandards verpflichten, und Umweltlabels, die für nachhaltigen Abbau von Gold vergeben werden. Die Umsetzung und Einhaltung dieser Standards sind für Anlegerinnen und Anleger aber nur schwer nachvollziehbar.
- Weitere Infos: Anlagemöglichkeiten - Immobilien, Gold und Co
ETFs
- Funktion: ETFs (exchange traded funds) bündeln unterschiedliche Wertpapiere eines Index mit dem Ziel, die Wertentwicklung von diesem Referenzindex so genau wie möglich nachzubilden. Da ETFs nicht aktiv gemanagt werden, fallen keine Managementgebühren an, die die Käuferin oder der Käufer von Fondsanteilen zahlen muss, das heißt, sie sind in der Regel kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds.
- Sicherheit: Wie sicher ein ETF ist, hängt von der Art der Wertpapiere ab, die darin enthalten sind. Je mehr Aktien enthalten sind, desto höher ist das Risiko, je mehr Anleihen enthalten sind, desto geringer ist das Risiko.
- Liquidität: Grundsätzlich können Anteile an ETFs jederzeit verkauft werden. Es kann aber bei schnellen, unüberlegten Verkäufen zu Verlusten kommen, wenn der Wert gerade unter dem Kaufwert liegt.
- Ertrag: Gewinne können aus den Dividenden für Aktien, den Zinsen für Anleihen und einer möglichen Preissteigerung der Wertpapiere stammen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Aktien enthalten sind, desto höher sind die Gewinnmöglichkeiten. Manche ETFs reinvestieren die laufenden Erträge (zum Beispiel aus Dividendenzahlungen) und schütten sie nicht an die Besitzerinnen und Besitzer der Fondsanteile aus. Diese profitieren jedoch durch den Effekt, dass noch mehr Vermögen aufgebaut wird.
- Nachhaltigkeit: Für die Auswahl eines nachhaltigen ETFs ist der zugrundeliegende Index entscheidend. Beispiele für nachhaltige Indizes sind der Dow Jones Sustainability Index, der MSCI World Socially Responsible Index, der Solactive Sustainable World Index und der VÖNIX für den österreichischen Markt.
- Weitere Infos: Wertpapiere / Aktien, Anleihen, Fondsanteile
Investmentfonds
- Funktion: Investmentfonds bündeln verschiedene Wertpapiere. Sie werden – im Gegensatz zu ETFs – aktiv gemanagt, mit dem Ziel einer möglichst guten Performance. Dafür sind jedoch in der Regel Managementgebühren zu bezahlen.
- Sicherheit: Auch bei Investmentfonds hängt die Sicherheit von der Art der enthaltenen Wertpapiere ab.
- Liquidität: Wie bei ETFs können auch Anteile an Investmentfonds jederzeit verkauft werden.
- Ertrag: Der Ertrag hängt von der Performance der Investmentmanagerinnen und Investmentmanager ab. Im Gegensatz zu ETFs entstehen bei Investmentfonds Kosten durch das aktive Management des Fonds, die es bei der Berechnung der Rendite zu berücksichtigen gilt.
- Nachhaltigkeit: Es können verschiedene Herangehensweisen gewählt werden, um einen Fonds möglichst nachhaltig zu gestalten. Investmentfonds können beispielsweise mit Ausschlusskriterien, mit Nachhaltigkeitsfiltern oder mit Branchenvergleichen arbeiten.
- Weitere Infos: Wertpapiere / Aktien, Anleihen, Fondsanteile
Aktien
- Funktion: Durch den Kauf von Aktien können Anteile an Unternehmen erworben werden. Als Aktionärin oder Aktionär besteht das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen und dort das Stimmrecht auszuüben.
- Sicherheit: Der Kauf von Aktien ist immer mit einem Risiko verbunden und kann im schlimmsten Fall zum Totalverlust des Aktienwertes führen.
- Liquidität: Prinzipiell können Aktien, sofern diese an einer Börse gehandelt werden, jederzeit verkauft werden. Es kann aber sein, dass der Aktienkurs gerade niedriger ist als zum Zeitpunkt des Kaufs und der Verkauf zu Verlusten führt.
- Ertrag: Aktionärinnen und Aktionäre können von ausgeschütteten Gewinnen, sogenannten Dividenden, profitieren und Erträge erzielen, wenn sie die Aktie zu einem höheren Preis verkaufen, als sie diese eingekauft haben.
- Nachhaltigkeit: Bei der Auswahl von nachhaltigen Aktien ist es wichtig, das Unternehmen, das die Aktien ausgibt, gemäß den ESG-Kriterien zu überprüfen. Dazu können öffentlich zugängliche Informationen wie die Website, die Klima-, Umwelt- oder Nachhaltigkeitsstrategie sowie der Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens herangezogen werden.
- Weitere Infos: Wertpapiere / Aktien, Anleihen, Fondsanteile
Derivate
- Funktion: Derivate sind komplexe Finanzinstrumente, deren Preis von einem Basiswert wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen abhängt. Beim Handel mit Derivaten spekuliert man auf die künftige Kursentwicklung der Basiswerte, ohne die Basiswerte direkt zu erwerben.
- Sicherheit: Bei Derivaten handelt es sich um komplexe Anlageinstrumente mit einem hohen Risiko. Abhängig von der Art des Derivats kann es bis zum totalen Verlust der Investition kommen. Für Anlegerinnen und Anleger mit wenig Investitionserfahrung sind diese Finanzinstrumente nicht geeignet.
- Liquidität: Wie beim zugrunde liegenden Basiswert hängt die Liquidität vom Markt ab. Je standardisierter das Produkt ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit auch kurzfristig Käuferinnen oder Käufer dafür zu finden. Ein Derivat, das durch die Kursentwicklung des Basiswerts wertlos geworden ist, kann man aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr verkaufen.
- Ertrag: Derivate können hohe Renditen erzielen und auch dafür eingesetzt werden, dass man sich gegen die mögliche Kursentwicklung des Basiswerts absichern will. Der Ertrag eines Derivats hängt von der Entwicklung des Basiswerts und der richtigen Strategie ab.
- Nachhaltigkeit: Derivate können für nachhaltige Investitionen eingesetzt werden. Die Nachhaltigkeit des Produkts ist immer abhängig vom zugrunde liegenden Basiswert, der gemäß der ESG-Kriterien überprüft werden kann.
- Weitere Infos: Anlagemöglichkeiten - Immobilien, Gold und Co
Krypto-Assets
- Funktion: Krypto-Assets sind digitale Vermögenswerte. Sie können als Zahlungsmittel oder zur Investition verwendet werden.
- Sicherheit: Die Sicherheit von Krypto-Assets hängt von der Art der Assets und der verwendeten Technologie ab. Prinzipiell handelt es sich um ein hochrisikoreiches Finanzinstrument, das nicht von der Einlagensicherung umfasst ist. Deswegen ist eine Investition in Krypto-Assets nur für erfahrene Anlegerinnen und Anleger geeignet.
- Liquidität: Die Liquidität ist einerseits abhängig von der Art der Krypto-Assets und andererseits von der Handelsplattform, auf der sie gehandelt werden. Es besteht die Gefahr, dass sich für weniger bekannte Krypto-Assets kurzfristig keine Käuferinnen und Käufer finden und man die Vermögenswerte nicht umtauschen kann.
- Ertrag: Krypto-Assets unterliegen großen Wertschwankungen. Es sind hohe Renditen, aber auch der Totalverlust des Vermögens möglich.
- Nachhaltigkeit: Immer wieder in Kritik steht der hohe Energieverbrauch, der durch das „Krypto-Mining“, also die Generierung von neuen Krypto-Einheiten entsteht. Obwohl es Krypto-Assets gibt, die auf energieeffizienten Technologien beruhen, kann diese Anlageform nicht den nachhaltigen Anlageinstrumenten zugeordnet werden.
- Weitere Infos: Anlagemöglichkeiten - Immobilien, Gold und Co
Nochmals in Kürze
Wie unterscheiden sich Sparen und Investieren voneinander?
Sparen und Investieren sind zwei verschiedene Ansätze zur Anlage von Geld. Beim Sparen legt man Geld beiseite, um es zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen, oft in risikoarmen Anlageformen wie Sparkonten oder Sparbüchern. Das Hauptziel des Sparens ist es, Kapital zu erhalten und eine Reserve für die Befriedigung zukünftiger Bedürfnisse aufzubauen. Investieren hingegen beinhaltet das Anlegen von Geld in Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen oder Immobilien mit dem Ziel, langfristig eine Rendite zu erzielen. Investieren birgt in der Regel höhere Risiken, bietet aber auch das Potenzial für höhere Renditen im Vergleich zum reinen Sparen.
Wozu dient das magische Dreieck der Geldanlage?
Das magische Dreieck der Geldanlage dient als Leitfaden für Anlegerinnen und Anleger, um ihre Anlageziele zu erreichen. Es umfasst die drei wichtigen Aspekte Rendite, Sicherheit und Liquidität. Anlegerinnen und Anleger müssen einen Ausgleich zwischen diesen drei Faktoren finden, je nach ihren individuellen Bedürfnissen und ihrer Risikobereitschaft.
Welche Anlageformen gibt es?
Es gibt verschiedene Anlageformen, darunter Sparkonten, Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe oder Investmentfonds. Jede Anlageform hat ihre eigenen Merkmale, Chancen und Risiken.
Wie können Nachhaltigkeit und Ethik bei der Geldanlage berücksichtigt werden?
Nachhaltigkeit und Ethik können bei der Geldanlage durch die Beachtung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) berücksichtigt werden. Dies kann die Auswahl von Unternehmen umfassen, die sich für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und gute Unternehmensführung einsetzen, sowie den Ausschluss von Unternehmen, die in umstrittenen Branchen tätig sind oder gegen bestimmte ESG-Standards verstoßen.
Welche Steuern sind im Zusammenhang mit Sparen und Investieren zu berücksichtigen?
Die Kapitalertragsteuer (KESt) ist eine Steuer auf Kapitaleinkünfte und umfasst Kapitalerträge und Kursgewinne. Die Steuer wird direkt von der Bank oder der auszahlenden Stelle an das Finanzamt abgeführt, wenn sich diese in Österreich befindet. Das bedeutet, dass sich Anlegerinnen oder Anleger keine Gedanken über die Höhe und den Zeitpunkt der Besteuerung machen müssen, sofern sie nur im Inland sparen bzw. veranlagen.