Sparziele setzen und erreichen
Egal, ob es um die Verwirklichung von Träumen, den Aufbau von Vermögen oder die Absicherung für unvorhergesehene Ereignisse geht – Geld gezielt zurückzulegen, sofern es die persönliche Situation zulässt, ermöglicht ein finanziell sorgenfreieres Leben.
Eine Strategie für das Sparen
Sparen bedeutet nicht, auf alles zu verzichten, was man sich gerne kaufen möchte. Man braucht jedoch ein Ziel und einen Plan, wie viel man sparen kann und will. Sonst ist es frustrierend, wenn man erst am Ende des Monats ans Sparen denkt und dann mit schlechtem Gewissen feststellt, dass das gewünschte Sparziel wieder nicht erreicht wurde. Eine gute Strategie ist es, das Sparen zu Beginn des Monats zu planen. Man legt einen bestimmten Betrag fest, der monatlich zur Seite gelegt werden soll und richtet einen Dauerauftrag vom Girokonto auf eines der vielen möglichen Sparprodukte ein.
Regelmäßiges Sparen über einen längeren Zeitraum kann zu einer beachtlichen Summe führen. Selbst wenn die einzelnen gesparten Beträge nicht hoch sind, ist es möglich, mit der richtigen Strategie und verschiedenen Spar- und Anlageprodukten Vermögen aufzubauen.
Tipp
- Es ist ratsam, je nach persönlicher Situation eine finanzielle Reserve von drei bis sechs Netto-Monatseinkommen zur Verfügung zu haben.
Zinsen
Wird Geld nicht nur im Sparschwein oder auf dem Girokonto gespart, sondern zum Beispiel auf ein Sparkonto einbezahlt, kann es „arbeiten“ und sich vermehren. Grund dafür sind die Zinsen. Das ist wichtig, weil Geld bedingt durch die Inflation an Wert verliert, weil die Kaufkraft sinkt. Durch die Wahl eines geeigneten Sparprodukts kann der Wertverlust reduziert oder zur Gänze vermieden werden.
Zinsen sind der Preis für das Ausleihen oder Anlegen von Geld über einen bestimmten Zeitraum. Sparzinsen (Habenzinsen) sind jene Zinsen, die Sparerinnen und Sparer von einer Bank für eingezahltes Geld erhalten. Die Rendite des gesparten Geldes hängt von der Höhe des Zinssatzes ab. Zinsen werden wie jeder Gewinn aus Kapital mit der Kapitalertragsteuer (KESt) versteuert. Die Kapitalertragsteuer wird von der Bank direkt an das Finanzamt abgeführt.
Die Höhe der Zinsen wird von der Höhe der Spareinlage, vom allgemeinen Zinsniveau, der Laufzeit und der Art des Sparprodukts (siehe unten) beeinflusst. Je höher die Summe ist, die auf das Sparprodukt einbezahlt wird, umso höher ist auch der Betrag, der verzinst wird. Ist das allgemeine Zinsniveau niedrig, fallen auch die Sparzinsen gering aus, während sie in Zeiten höherer Zinssätze steigen können.
Die Höhe der Sparzinsen richtet sich nach dem allgemeinen Zinsniveau, etwa nach der Höhe des 3-Monats-EURIBOR (siehe Abbildung unten). Das Zinsniveau wird wiederum maßgeblich durch den von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Leitzinssatz beeinflusst. Die Laufzeit des Sparprodukts beeinflusst ebenfalls den Zinssatz, den die Bank anbietet. Sparprodukte mit längerer Laufzeit und Bindung haben in der Regel einen höheren Zinssatz als Sparprodukte, bei denen das angelegte Geld täglich verfügbar ist.
Tipp
- Weil Banken sehr schnell auf die Änderung des Zinsniveaus reagieren, sollten die Konditionen vor Abschluss eines Sparprodukts und auch danach regelmäßig überprüft werden, um gegebenenfalls bessere Konditionen verhandeln zu können.
Der Zinssatz wird meist als Prozentsatz mit dem Zusatz p. a. angegeben. Das bedeutet, dass der Zinssatz pro Jahr (lat. per annum) berechnet wird. Dabei gilt: Jeder Sparmonat hat immer 30 Tage, das Sparjahr immer 360 Tage.
Der Zinssatz kann fix für einen bestimmten Zeitraum vereinbart werden. In diesem Fall ändert sich der Zinssatz für den vereinbarten Zeitraum nicht, auch wenn sich das allgemeine Zinsniveau ändert.
Beispiel: Sparprodukt, fixe Verzinsung: 3% p.a.
Einlagesumme: 10.000 EUR
Laufzeit: 1 Jahr
Endkapital: 10.300 EUR
Zinsen: 10.000 * 3 / 100 = 300 EUR
Wird hingegen ein variabler Zinssatz vereinbart (Zinsgleitklausel), wird die Höhe des Zinssatzes immer wieder an den vereinbarten Referenzzinssatz angepasst. Die Häufigkeit der Anpassung ist abhängig von der Länge der Periode, für die der Referenzzinssatz jeweils gilt. Der Referenzzinssatz spiegelt das allgemeine Zinsniveau wider.
Beispiel: Sparprodukt, variable Verzinsung: 3,25% p.a.
Einlagesumme: 10.000 EUR
Laufzeit: 1 Jahr
Fall 1: Keine Änderung des Leitzinses --> keine Anpassung
Endkapital: 10.325 EUR
Zinsen: 10.000 EUR * 3,25 / 100 = 325 EUR
Fall 2: Leitzins steigt --> Anpassung des Zinssatzes nach einem halben Jahr auf 3,75 % p. a.
Endkapital: 10.350 EUR
Zinsen: 10.000 EUR * 3,25 / 100 * 0,5 Jahre + 10.000 * 3,75 / 100 * 0,5 Jahre = 162,50 EUR + 187,50 EUR = 350 EUR
Fall 3: Leitzins sinkt --> Anpassung des Zinssatzes nach einem halben Jahr auf 2,5 % p. a.
Endkapital: 10.287,50 EUR
Zinsen: 10.000 EUR * 3,25 / 100 * 0,5 Jahre + 10.000 * 2,5 / 100 * 0,5 Jahre = 162,50 EUR + 125 EUR = 287,5 EUR
Auf den ersten Blick handelt es sich bei dem variabel verzinsten Sparprodukt im Vergleich zum fix verzinsten Sparprodukt um ein besseres Produkt, aber erst am Ende der Laufzeit lässt sich feststellen, ob die Rendite tatsächlich höher ausgefallen ist.
Beispiel: Sparbuchverzinsung = 3-Monats-EURIBOR.
Dies bedeutet, dass der Zinssatz alle 3 Monate angepasst wird
Einlagesumme: EUR 10.000
Vom Zinsertrag in Höhe von 287,50 EUR ist noch die KESt in Höhe von 287,50 x 25 % = 71,88 EUR zu zahlen.
Der Nominalzinssatz ist der Zinssatz eines Finanzprodukts oder einer Geldanlage. Er gibt an, wie viel Zinsen man auf das investierte Kapital erhält. In den Informationen zum Sparprodukt findet man üblicherweise die Angabe des Zinssatzes pro Jahr (zum Beispiel 3,25 % p. a.). Das bedeutet bei jährlicher Verzinsung, dass man bei einer Einlagesumme von 100 EUR am Ende des ersten Jahres 3,25 EUR an Zinsen erhält.
Der Nominalzinssatz entspricht aber nicht immer der Rendite. Wenn Kosten oder Gebühren anfallen, führt das dazu, dass die Rendite geringer als der Nominalzins ist.
Tipp
- Um Sparprodukte miteinander vergleichen zu können, muss man herausfinden, wie hoch jeweils die Rendite ist. Dabei sind müssen neben dem Zinssatz auch alle Nebenkosten und Gebühren beachtet werden.
Zinseszinsen: Was ist das und was können sie?
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Der Zinseszinseffekt tritt auf, wenn Zinsen nicht ausbezahlt, sondern weiter angelegt werden. Dadurch erhöht sich das ursprüngliche Kapital jedes Jahr um die erwirtschafteten Zinsen, die in weiterer Folge ebenfalls verzinst werden. Dieses Wachstum des Kapitals wird als Zinseszinseffekt bezeichnet und ist besonders vorteilhaft bei langfristigen Geldanlagen.
Beispiel
Michael und Lanea sparen jeweils 1.000 EUR. Diesen Betrag legen Sie auf Sparkonten mit einer jährlichen Verzinsung von 5 % p. a. Nach einem Jahr erhalten beide 50 EUR und haben nun 1.050 EUR auf ihren Sparkonten. Lanea lässt den gesamten Betrag auf dem Sparkonto, während Michael sich den Gewinn jährlich auszahlen lässt.
Im zweiten Jahr sehen Michael und Lanea die ersten Auswirkungen des Zinseszinseffekts. Michael erhält erneut 50 EUR Zinsen (5 % von 1.000 EUR), die er sich auszahlen lässt. Lanea erhält 52,50 EUR Zinsen (5 % von 1.050 EUR), die sie weiter anlegt.
Nach 10 Jahren hat sich das Ersparte der beiden wie folgt weiterentwickelt:
Michael erhält jährlich 50 EUR Zinsen ausbezahlt, das heißt, er hat nach 10 Jahren in Summe 500 EUR Zinsen erhalten (10 * 50 EUR).
Lanea konnte ihr Kapital vermehren, indem sie die Zinsen auf dem Sparkonto belassen hat. Am Ende der Laufzeit erhält sie 628,89 EUR Zinsen und hat in Summe 1.628,89 EUR angespart, da das angelegte Kapital zusammen mit den Zinsen immer wieder neu verzinst wurde. Das führt zu einem beachtlichen Wertzuwachs.
Je länger das Geld „arbeiten“ und sich vermehren kann, umso deutlicher wird der Unterschied.
Nach 25 Jahren hat sich Laneas Vermögen durch den Zinseszinseffekt mehr als verdreifacht. Sie erhält insgesamt 2.286 EUR Zinsen und Zinseszins (1.000 EUR * 1,0525 = 3.386,35 EUR – 1.000 EUR = 2.386,35 EUR ~ 2.386 EUR), während Michael, der seinen Zinsgewinn jedes Jahr vom Sparkonto entnommen hat, nur 1.250 EUR Zinsen (50 EUR * 25 Jahre = 1.250 EUR) erhalten hat.
Je nach Sparprodukt können Gutschrift und Auszahlung der Zinsen in verschiedenen Intervallen erfolgen: monatlich, quartalsweise, jährlich oder am Ende der Laufzeit. Das hat Auswirkungen darauf, wie schnell sich das Geld vermehren kann.
(Bei klassischen Spareinlagen werden die Zinsen am Ende des Jahres gutgeschrieben.)
Unterjährige Verzinsung bedeutet zum Beispiel, dass Zinsen nicht nur einmal im Jahr, sondern in kürzeren Abständen wie halbjährlich, quartalsweise oder monatlich ausgezahlt werden. Dadurch entstehen mehrmals im Jahr Zinsen auf das Kapital, die in der nächsten Zinsperiode zusätzlich verzinst werden können (Zinseszins). Dies führt zu einem schnelleren Wachstum des Gewinns. Dadurch steigt der Gesamtbetrag schneller an und der Vorteil des Zinseszinseffekts wird umso größer, je länger das Geld angelegt ist.
Beispiel
Lanea legt 1.000 EUR bei einem Zinssatz von 5 Prozent an. Im Unterschied zum vorherigen Beispiel wird ihr Kapital monatlich verzinst. Nach zehn Jahren hat Lanea 1.647 EUR angespart und damit schon einen höheren Betrag als bei der jährlichen Verzinsung. Nach 25 Jahren haben sich aus den 1.000 EUR, die Lanea eingezahlt hat, 3.481 EUR entwickelt.
Sparprodukte
Lohn oder Gehaltszahlungen werden in der Regel auf ein Girokonto überwiesen. Da Girokonten keine nennenswerten Guthabenzinsen bieten, empfiehlt es sich, das Geld (abgesehen von einem Sicherheitsbetrag) auf rentablere Sparprodukte zu überweisen. Welches Sparprodukt am besten zu deinen persönlichen Sparzielen passt, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Eine bewährte Methode ist das Drei-Konten-Modell:
- Girokonto für den laufenden Zahlungsverkehr
- Tagesgeldkonto zur Aufbewahrung einer Reserve für Notfälle
- Darüber hinaus gehende Beträge: Spareinlage/Festgeldkonto/Kapitalsparkonto mit Bindung und daher höherer Verzinsung
Tipp
- Es ist ratsam, je nach persönlicher Situation eine finanzielle Reserve von drei bis sechs Netto-Monatseinkommen zur Verfügung zu haben. Dies hängt von individuellen Faktoren wie der Familienkonstellation und der Wohnsituation (Miete oder Eigentum) ab. Eine finanzielle Reserve kann für ungeplante Ausgaben wie Reparaturen oder medizinische Ausgaben genutzt werden. Tagesgeldkonten sind hierfür die beste Wahl, da sie sicher und schnell verfügbar sind.
Geldbeträge, die über die finanzielle Reserve hinaus gehen, sollten auf Spar- und Anlageprodukte aufgeteilt werden, die eine höhere Rendite aufweisen.
Bei der Wahl eines Sparprodukts ist es entscheidend, das richtige Produkt auszuwählen, um die besten Renditen und Konditionen zu erzielen. Es ist wichtig, die Konditionen verschiedener Produkte zu vergleichen, um das Sparprodukt auszuwählen, das am besten zu deinen individuellen Bedürfnissen und Anlagezielen passt. Es ist empfehlenswert, ein Produkt zu wählen, das dem eigenen Sparverhalten sowie den individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen entspricht.
Neben den herkömmlichen Produkten bieten Banken auch nachhaltige Giro- und Sparkonten an. Dabei verpflichtet sich die Bank, die Einlagen der Kundinnen und Kunden in ausgewählte nachhaltige Projekte zu investieren. Eine Orientierungshilfe für nachhaltige Bankprodukte kann das Österreichische Umweltzeichen des BMK sein. Dieses wird nur an Finanzprodukte und Banken vergeben, bei denen die Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien von einer unabhängigen Stelle geprüft wurde.
Sparbuch
Ein Sparbuch ist eine klassische Form der Geldanlage bei Banken. Es wird als Sparurkunde ausgehändigt und in Form eines Buches geführt. Transaktionen wie Ein- und Auszahlungen sowie Zinserträge werden darin vermerkt.
Jede/jeder, der ein Sparbuch eröffnet, muss sich bei der Bank mit einem amtlichen Lichtbildausweis identifizieren. Die Eröffnung eines Namenssparbuchs ist bei Beträgen ab 15.000 EUR verpflichtend, während für Beträge darunter auch ein Losungswortsparbuch möglich ist. Namenssparbücher bieten höhere Sicherheit: sie lauten auf den Namen der identifizierten Person. Nur diese darf Geld abheben. Das Losungswortsparbuch erfordert die Vereinbarung eines Losungsworts, das bei jeder Behebung richtig zu nennen ist: Ohne Nennung ist keine Behebung möglich. Vielfach sind Banken allerdings schon dazu übergegangen, auch bei Beträgen unter € 15.000.- nur mehr Namenssparbücher zu eröffnen. Es kann jedoch bei Diebstahl oder Verlust ein Sicherheitsrisiko darstellen, wenn jemand anderer das Losungswort kennt. Sparguthaben auf Sparbüchern gelten als sehr sicher, weil der Sparer / die Sparerin durch die Einlagensicherung (max. 100.000 EUR pro Person und Bank) geschützt ist. Allerdings sind die Zinssätze niedrig und die damit verbundene die Rendite gering.
Sparkonto
Banken bieten Sparkonten als Alternative zum klassischen Sparbuch an. Diese Konten lauten immer auf den Namen des Kunden oder der Kundin und werden über Online-Banking verwaltet, sodass Überweisungen zwischen Girokonto (oft als Referenzkonto bezeichnet) und Sparkonto selbständig durchgeführt werden können. Zudem verfügen sie oft über Karten, mit denen man an Selbstbedienungsautomaten in den Bankfilialen Geld ein- und auszahlen kann. Dadurch ist man unabhängig von den Öffnungszeiten der Banken und gewinnt an Flexibilität.
Sparkonten gibt es mit unterschiedlicher Laufzeit und Verzinsung. Im Hinblick auf Risiko und Ertrag gilt dasselbe wie für Sparbücher.
Tagesgeldkonto
Das Sparen auf Tagesgeldkonten ermöglicht, einen Betrag zu variablen Zinsen für einen unbestimmten Zeitraum anzulegen. Eine variable Verzinsung bedeutet, dass die Bank den Zinssatz jederzeit anpassen kann. Tagesgeldkonten bieten flexible Zugriffsmöglichkeiten auf das Geld und eignen sich besonders gut zur getrennten Aufbewahrung von finanziellen Reserven. Ein Tagesgeldkonto dient nicht dem Zahlungsverkehr wie ein Girokonto, es handelt sich aber um eine kurzfristige Anlageform. Insbesondere für die Aufbewahrung einer finanziellen Reserve sind Tagesgeldkonten geeignet, da man jederzeit auf das Geld zugreifen kann.
Achtung: Manche Banken bieten neuen Kundinnen und Kunden eine Start-Zinsgarantie für Tagesgeldkonten. Dabei wird für einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel sechs Monate, ein festgelegter Zinssatz versprochen. Nach dieser Zeit wird der Zinssatz normalerweise an das allgemeine Zinsniveau angepasst und gegebenenfalls gesenkt. Er kann daher letztlich geringer sein als bei vergleichbaren Sparprodukten.
Festgeldkonto
Beim Festgeldkonto legt man Geld einmalig für eine festgelegte Laufzeit zu einem festen Zinssatz an. Das Geld ist während dieser Zeit nicht verfügbar und wird erst am Ende der Laufzeit mit den Zinsen ausgezahlt. Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als täglich verfügbare Spar- und Tagesgeldkonten. Die Laufzeiten reichen von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren. Im Gegensatz zu Tagesgeldkonten bleibt der Zinssatz während der gesamten Laufzeit stabil. Festgeld ist somit eine sichere Geldanlage mit vorhersehbaren Zinsen und Laufzeiten. Es eignet sich zur mittelfristigen Veranlagung.
Achtung: Die vorzeitige Auflösung eines Festgeldkontos kann ebenso wie jene einer gebundenen Spareinlage teuer sein. Wenn man vor Ende der vereinbarten Laufzeit auf sein Erspartes zugreifen muss, kann die Bank einen Zinsabschlag und „Strafgebühren“ verrechnen.
Bausparvertrag
Ein Bausparvertrag ist eine staatlich geförderte Sparform mit speziellen Regelungen. Obwohl die Rendite im Vergleich zu anderen Anlagen oft niedrig ist, gilt der Bausparer als sichere und unkomplizierte Geldanlage. Die Laufzeit beträgt in der Regel sechs Jahre, in denen durch regelmäßige Einzahlungen angespart wird. Es gibt verschiedene Bausparkassen, die Produkte mit fixen, variablen oder kombinierten Zinsmodellen anbieten.
Zusätzlich zu den Zinsen erhält man eine staatliche Förderung, die Bausparprämie genannt wird und von der Kapitalertragsteuer befreit ist. Die Höhe der staatlichen Prämie wird vom Bundesministerium für Finanzen jährlich neu festgelegt. Die jährlichen Einzahlungen auf den Bausparvertrag werden um die Prämie erhöht. Frühzeitige Kündigungen des Bausparvertrages vor Ablauf der Laufzeit führen allerdings zur Rückzahlung der bereits ausgezahlten staatlichen Prämie.
Tipp
- Bei Sparprodukten sind nicht nur die Grundkonditionen wichtig. Besondere Vorsicht gilt dabei bei Sonderangeboten, da Zinssätze kurzfristig fix und später variabel sein können. Auch zusätzliche Gebühren können den Zinsertrag deutlich mildern. Daher gilt es Gebühren und Bedingungen genau zu prüfen.
Zusammenhang zwischen Sparzinsen und Inflation
Es ist wichtig, die Entwicklung der Zinsen und der Inflation zu verfolgen und die Anlageform entsprechend zu wählen. Je nach gewünschter Anlagedauer und Reaktion auf mögliche Zinsveränderungen können bestimmte Sparformen tendenziell rentabler sein, insbesondere bei steigenden Zinsen und sich ändernder Inflation.
Der Realzins ermöglicht es, die tatsächliche Rentabilität einer Geldanlage zu berechnen. Er berücksichtigt nicht nur den Zinssatz, den man für Spareinlagen erhält (Nominalzins), sondern auch die Veränderung der Kaufkraft durch Inflation.
Der Realzins kann näherungsweise mit dieser Formel ermittelt werden:
[Nominalzins] – [Inflationsrate] = [Realzins]
Bei einer Inflationsrate von null Prozent sind Real- und Nominalzins gleich. Ist die Inflationsrate höher als der Nominalzins einer Geldanlage, ergibt sich ein negativer Realzins, das heißt das angelegte Geld verliert an Wert.
Beispiel
Tim zahlt 500 EUR auf ein Sparkonto mit einem Nominalzinssatz von 3 % p. a. ein. Nach einem Jahr erhält er 15 EUR an Zinsen und verfügt deswegen über 515 EUR. Beträgt die Inflation in diesem Zeitraum jedoch 5 %, so benötigt Tim 525 EUR, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben, die vor einem Jahr noch 500 EUR gekostet hätten. In unserem Beispiel beläuft sich der reale Zinssatz daher auf -2 %.
3,0 % - 5,0 % = -2,0 %
Ein etwaiger Kaufkraftverlust wird durch die KESt noch verstärkt:
Nominalzinssatz = 3 % von 100 EUR = 15 EUR
KESt = 25 % von 15 EUR = 3,75 EUR
15 EUR (Zinsen) – 3,75 EUR (KESt) = 11,25 EUR (verbleibender Betrag)
Nach Abzug der KESt verbleiben Tim Zinsen in Höhe von 11,25 EUR.
25 % KESt von 3 % Zinsen = 0,75 %; 3 % – 0,75 % = 2,25 %
2,25 %*– 5 % = - 2,75 %
Aktuell liegen die Zinssätze trotz einer Zinswende weiterhin deutlich unterhalb der Inflationsrate und führen damit zu einem negativen Realzinssatz, wenn die Ersparnisse in niedrig verzinsten Sparformen angelegt werden. Die Rendite von sicheren Sparformen ist daher mit einem Kaufkraftverlust verbunden. Solche sicheren Anlagen sind nicht dazu geeignet, um langfristig Vermögen aufzubauen, können aber für kurz- und mittelfristige Sparziele dennoch genutzt werden. Um den Wertverlust zu begrenzen, sollten die Konditionen unterschiedlicher Spar- und Anlageprodukte regelmäßig verglichen werden.
Aufgrund der aktuellen Inflationsrate und des relativ niedrigen Zinsniveaus bleibt der durchschnittliche Realzins für Tages- und Festgeld negativ. Dies führt zu einem Wertverlust des Ersparten. Um auch mit kleinen Beträgen ein Vermögen aufbauen zu können, braucht es neben Sparprodukten die Investition in rentablere Anlageprodukte.
Nochmals in Kürze
Warum sollte man Geld nicht zuhause sparen?
Geld, das auf ein Sparprodukt einbezahlt wird, kann im Gegensatz zur Aufbewahrung zu Hause durch Zinsen vermehrt werden. Die Höhe der Zinsen hängt von der Höhe der Spareinlage, vom allgemeinen Zinsniveau, der Laufzeit und der Art des Sparproduktes ab.
Welche Sparformen gibt es?
Das Drei-Konten-Modell ist eine bewährte Methode zur Organisation der persönlichen Finanzen. Es besteht aus einem Girokonto für den laufenden Zahlungsverkehr, einem Tagesgeldkonto für die finanzielle Reserve und einem weiteren Konto wie Festgeldkonto oder Kapitalsparbuch für darüber hinaus angespartes Geld. Es ist sinnvoll einen fixen Sparbetrag festzulegen und diesen zu Beginn eines Monats automatisch auf ein Sparprodukt zu überweisen.
Wodurch unterscheiden sich nachhaltige Giro- und Sparkonten von herkömmlichen Produkten?
Neben herkömmlichen Produkten bieten Banken auch nachhaltige Giro- und Sparkonten an. Bei diesen Konten verpflichtet sich die Bank, die Einlagen in ausgewählte nachhaltige Projekte zu investieren.
Wie findet man das Sparprodukt mit den besten Renditen?
Bei der Sparproduktwahl ist es entscheidend, das richtige Produkt für beste Renditen und Konditionen zu finden. Ein Vergleich verschiedener Produkte hilft, das passende für individuelle Bedürfnisse und Ziele zu wählen. Empfehlenswert ist ein Produkt, das dem eigenen Sparverhalten und den individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen entspricht.
Was ist der Zinseszinseffekt?
Der Zinseszinseffekt vermehrt das Kapital, wenn Zinsen nicht ausbezahlt, sondern reinvestiert werden. Dadurch wächst das Kapital um die erwirtschafteten Zinsen, die wiederum verzinst werden. Besonders vorteilhaft ist dieser Effekt bei langfristigen Geldanlagen. Aufgrund der aktuell hohen Inflation und des (relativ) niedrigen Zinsniveaus ist aktuell der Realzins für Tages- und Festgeld negativ, was zu einem Wertverlust des angelegten Geldes führt. Um dennoch Vermögen aufbauen zu können, ist es notwendig, neben Sparprodukten auch in renditeträchtigere Anlageprodukte zu investieren.
Warum reicht Sparen mit Sparprodukten manchmal nicht aus, um ein Vermögen aufzubauen?
In Zeiten höherer Inflationsraten und eines niedrigen Zinsniveaus erweist sich der durchschnittliche Realzins für Tages- und Festgeld als negativ. Das bedeutet, dass das Ersparte an Wert verliert. Um trotzdem mit kleinen Beträgen ein Vermögen aufbauen zu können, ist es notwendig, neben herkömmlichen Sparprodukten in renditestärkere Anlageprodukte zu investieren.