Geld und Währungen
Die Einführung des Euro hat es möglich gemacht, in vielen Ländern Europas zu bezahlen, ohne Geld wechseln zu müssen.
Bei Reisen in Länder, die nicht im Euroraum sind, oder bei Geschäften mit solchen Ländern ist es aber nach wie vor notwendig, Euro in Fremdwährung umzutauschen. Auf dieser Seite erfährst du, welche Bedeutung der Euro als europäische Leitwährung hat, wie Wechselkurse berechnet werden und was beim Tausch von Währungen bei der Bank zu beachten ist.
Der Euro als Währung Europas
Die Einführung des Euro im Jahr 2002 war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem gemeinsamen und vereinten Europa. Der Euroraum ist ein gemeinsamer Währungsraum unterschiedlicher Staaten und ist durch eine einheitliche Währung, eine gemeinsame Zentralbank (EZB) und eine einheitliche Geldpolitik gekennzeichnet. Seit Einführung des Euro ist der Euroraum von ursprünglich 12 auf mittlerweile 20 Mitgliedsländer angewachsen. Das jüngste Mitglied des Euroraums ist Kroatien, das am 1. Januar 2023 den Euro als offizielle Währung eingeführt hat.
Der Euro ermöglicht es, in großen Teilen Europas mit derselben Währung zu bezahlen. Dadurch profitieren Privatpersonen und Unternehmen. Wenn Konsumentinnen und Konsumenten im Euroraum reisen, haben diese keine Geldwechselspesen und können die Preise ohne Umrechnung vergleichen. Zudem können Waren aus dem Ausland unkompliziert bestellt und erworben werden. Der Umstand, dass der Euro durch die EZB kontrolliert wird, schafft Vertrauen. Das Leben in einem Land beziehungsweise Wirtschaftsraum mit stabiler Währung trägt wesentlich zur allgemeinen Lebensqualität bei. Der Wegfall von Geldwechselspesen und die leichtere Vergleichbarkeit von Preisen zwischen den Euroländern erleichtern nicht nur das Reisen im Euroraum, sondern auch den Handel. Auch für den Handel außerhalb des Euroraums bringt die gemeinsame Währung viele Vorteile. Durch die Größe des Währungsraumes ist der Euro eine international anerkannte Währung und dadurch deutlich stabiler, als es die Währungen der einzelnen Staaten wären. Durch das gemeinsame Auftreten als Euroraum wurde insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit Europas auf internationalen Märkten gestärkt.
Um Mitglied des Euroraums zu werden, müssen die Staaten einige Kriterien erfüllen. Es gibt aktuell einige EU-Staaten, welche eine eigenständige Währung haben. So wird beispielsweise in Schweden mit der Schwedischen Krone (SEK), in Ungarn mit dem Ungarischen Forint (HUF) und in der Tschechischen Republik mit der Tschechischen Krone (CZK) bezahlt (Stand: Februar 2024).
Fremdwährungen
In Österreich und im gesamten Eurogebiet ist die Inlandswährung der Euro. Alle Währungen, die nicht Inlandswährung sind, werden als Fremdwährungen bezeichnet. Weltweit gibt es über 160 unterschiedliche Währungen. Fremdwährungen haben für den internationalen Handel eine sehr große Bedeutung. Unternehmen benötigen beispielsweise Fremdwährungen, um Geschäfte mit anderen Ländern außerhalb des Euroraums abschließen zu können. Für Privatpersonen sind Fremdwährungen insbesondere beim Reisen oder beim Einkauf von Produkten aus Ländern mit anderer Währung wichtig.
Bargelder (Münzen und Banknoten) in fremder Währung werden als Valuten, Buchgelder (zum Beispiel Guthaben bei der Bank) in fremder Währung werden als Devisen bezeichnet. Valuten sind vor allem für den Reiseverkehr von Bedeutung. Wenn eine Person zum Beispiel in der Schweiz Urlaub macht und Bargeld verwenden will, braucht sie Valuten in Form von Bargeld in Schweizer Franken. Devisen sind im Gegensatz dazu für internationale Überweisungen wichtig oder bei Zahlungen mit Debit- oder Kreditkarten im Ausland. Wenn zum Beispiel eine Person ein Buch in einem Online-Shop aus Großbritannien bestellt und mit Kreditkarte bezahlt, müssen bei der Abbuchung des Zahlungsbetrags vom Bankkonto Euro in Pfund umgetauscht werden. Achtung: hier können Wechselgebühren entstehen.
Nicht jede Währung ist im internationalen Handel gleich viel wert. Besonders stabile Währungen von starken Wirtschaftsräumen genießen weltweit hohes Ansehen und werden deshalb gerne für den internationalen Handel genutzt. Solche starken Währungen werden auch als harte Währungen bezeichnet. Zu den stärksten Währungen weltweit zählen der US-Dollar (USD), der Euro (EUR), das Englische Pfund (GBP) und der Japanische Yen (JPY). Diese Währungen werden auch als Leitwährungen bezeichnet. Im Gegensatz dazu werden Währungen, die im Vergleich zu den internationalen Leitwährungen schwach sind, als weiche Währungen bezeichnet. Es gibt viele Ursachen für weiche Währungen. Zum Beispiel können eine hohe Inflation, aber auch politische Unruhen und Krieg dafür sorgen, dass eine Währung schwach ist.
Das folgende Chart zeigt wesentliche Merkmale von Fremdwährungen.
Wechselkurse
Der Wert einer Währung wird durch ihre Wechselkurse zu anderen Währungen bestimmt. Der Wechselkurs ist das Tauschverhältnis zwischen zwei Währungen. Er kann immer in zwei unterschiedlichen Varianten angegeben werden.
Beispiel: Wechselkurs zwischen Euro (EUR) und US-Dollar (USD)
Der Wechselkurs zwischen den Währungen EUR und USD kann einerseits in EUR-USD und andererseits in USD-EUR angegeben werden.
Der Wechselkurs EUR-USD in Höhe von 1,1000 bedeutet, dass man für 1 EUR im Gegenzug 1,1000 USD erhält oder umgekehrt, dass man 1,1000 USD bezahlen muss, um einen EUR zu erhalten. Einfach formuliert heißt das, dass 1 EUR = 1,1000 USD wert ist.
Der Wechselkurs USD-EUR in Höhe von 0,9090 bedeutet, dass man für 1 USD im Gegenzug 0,9090 EUR erhält oder umgekehrt, dass man 0,9090 EUR bezahlen muss, um 1 USD zu erhalten. Die 0,9090 EUR ergeben sich dabei durch den Kehrwert des EUR-USD (1/1,1000 = 0,9090). Einfach formuliert heißt das, dass 1 USD = 0,9090 EUR wert ist.
Tipp
- Bei der Suche nach Wechselkursen im Internet ist zu beachten, dass der Kurs in beide Richtungen also EUR-USD oder aber USD-EUR angegeben sein kann. Wenn EUR die Inlandswährung ist, ist es sinnvoll, mit dem Kurs EUR-USD zu rechnen. Die beiden Werte lassen sich durch den Kehrwert aber einfach umrechnen.
Nochmals in Kürze
Welche Vorteile bietet der Euroraum?
Der Euroraum bietet allen Wirtschaftsteilnehmenden zahlreiche Vorteile. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen der Wegfall von Geldwechselspesen und die Preistransparenz beim Handel zwischen Euroländern. Die zentrale Regulierung des Euros durch die EZB schafft Vertrauen in den Finanzmarkt und die Währung. Durch die Größe des Währungsraumes ist zudem die Wettbewerbsfähigkeit Europas auf internationalen Märkten gestärkt.
Was sind Valuten und Devisen?
Valuten sind Bargeld in fremder Währung (zum Beispiel Banknoten oder Münzen) und Devisen sind Buchgeld in fremder Währung (zum Beispiel bei Banküberweisungen).
Was ist ein Wechselkurs?
Der Wechselkurs gibt das Tauschverhältnis zwischen zwei Währungen an und kann in zwei Richtungen angegeben werden. Zum Beispiel kann der Wechselkurs einerseits zwischen den Währungen EUR und USD und andererseits zwischen USD-EUR angegeben werden. Der Wechselkurs EUR-USD in Höhe von 1,1000 bedeutet beispielsweise, dass man für 1 EUR im Gegenzug 1,1000 USD erhält oder umgekehrt, dass man 1,1000 USD bezahlen muss, um einen EUR zu erhalten. Einfach formuliert heißt das, dass 1 EUR = 1,1000 USD wert ist.
Welche Auswirkungen haben sich verändernde Wechselkurse?
Je nach Entwicklung des Wechselkurses können sich für Privatpersonen, Unternehmen und Staaten Vor- und Nachteile ergeben. Ist die eigene Währung stark, werden beispielsweise Reisen in Länder mit schwächerer Währung günstiger. Auch Importe aus dem Ausland werden günstiger, wenn die eigene Währung stark ist. Umgekehrt wird es aber auch schwieriger, die im eigenen Land produzierten Güter und Dienstleistungen zu exportieren.
Was ist der Unterschied zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs?
Banken handeln mit Wechselkursen und unterscheiden zwischen dem Ankaufskurs und dem Verkaufskurs. Sowohl für Valuten als auch für Devisen sind auf den Kursblättern der Banken pro Währung jeweils zwei Kurse angegeben. Wenn die Bank Fremdwährung verkauft und dafür EUR entgegennimmt, handelt es sich um den Verkaufskurs. Der Verkaufskurs wird auch mit „Erhalten Sie“ bezeichnet. Wenn die Bank Fremdwährung einkauft (ankauft) und dafür EUR ausbezahlt, handelt es sich um den Ankaufskurs. Der Ankaufskurs wird auch mit „Zahlen Sie“ bezeichnet. Die Bank berechnet für das Wechseln von Geld Spesen, indem der Verkaufskurs unterhalb und der Ankaufskurs oberhalb des eigentlichen Wechselkurses liegt.
Wie funktioniert die Umrechnung von Euro in Fremdwährung?
Zunächst muss überlegt werden, ob Valuten oder Devisen getauscht werden sollen. Abschließend muss überlegt werden, ob im konkreten Fall der Verkaufskurs (wenn EUR in eine Fremdwährung getauscht werden soll) oder der Ankaufskurs (wenn Fremdwährung in EUR getauscht werden soll) benötigt wird. Achtung: hier zählt die Perspektive der Bank. Schließlich muss der jeweilige Betrag berechnet werden. Der Fremdwährungsbetrag ergibt sich, indem der Eurobetrag mit dem Wechselkurs multipliziert wird. Der Eurobetrag ergibt sich, indem der Fremdwährungsbetrag durch den Wechselkurs dividiert wird.