Inflation: Messung und persönliche Folgen
Die Messung einzelner Preise ist eine sehr einfache Angelegenheit. Wenn aber festgestellt werden soll, wie sich das allgemeine Preisniveau eines Landes verändert, müssen viele Faktoren berücksichtigt werden.
Schließlich sind am Markt viele Millionen von Produkten und Dienstleistungen von unterschiedlichen Anbieterinnen und Anbietern verfügbar. Wie ist es also möglich, zu messen, wie sich die Preise insgesamt entwickelt haben? Dazu werden Preisindizes verwendet. Auf folgender Seite lernst du, wie diese funktionieren, aber auch, was du tun kannst, um dich vor Inflation zu schützen.
Preisindizes als Basis für die Messung des Preisniveaus
Klar ist, dass es nicht möglich ist, die Preise aller am Markt verfügbaren Produkte und Dienstleistungen bei der Berechnung der Inflation zu berücksichtigen. Ebenso darf die Auswahl der Produkte und Dienstleistungen, anhand derer die allgemeine Preissteigerung gemessen wird, nicht zufällig erfolgen, da sonst die Aussagekraft gering wäre. Um die oben beschriebenen Probleme zu lösen, wird die Inflation mithilfe von Preisindizes berechnet.
Ein Preisindex ist eine Maßzahl, die angibt, wie sich die Preise einer Auswahl an Gütern entwickeln. Dazu wird die Summe der Preise dieser Güter (zum Beispiel 10.000 EUR) zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Index 100 gleichgesetzt. Ist die Summe der Preise derselben Güter ein Jahr später 10.200 EUR, dann ist der Index: (10.200/10.000) x 100 = 102. Das entspricht einer Steigerung von 2 %. Dadurch kann ein durchschnittlicher Preisanstieg gemessen werden.
Untenstehendes Beispiel zeigt die Funktionsweise eines Preisindex anhand eines wöchentlichen Frühstücks bei einer Bäckerei.
Beispiel Frühstück - Was ist ein Preisindex
Sabine geht mit ihrem Mann Malik jede Woche in ihre Lieblingsbäckerei frühstücken. In einem Jahr (Jahr 1) schreiben die beiden alles, was sie konsumiert haben (130 Tassen Cappuccino, 30 Tassen Tee usw.) sowie die Preise für die einzelnen Positionen mit. Dieses Jahr wird als Basisjahr bezeichnet. Auch in den nächsten beiden Jahren dokumentieren die beiden die Preise. Aus diesen Daten lassen sich der Wert des Warenkorbs, der Preisindex und auch die durchschnittliche Preissteigerung in % für ihr wöchentliches Frühstück bei der Bäckerei berechnen.
Warenkorb | Jahr 1 € pro Einheit | Jahr 1 Summe € | Jahr 2 € pro Einheit | Jahr 2 Summe € | Jahr 3 € pro Einheit | Jahr 3 Summe € |
---|---|---|---|---|---|---|
130 Tassen Cappuccino | 3,40 | 442 | 3,50 | 455,00 | 3,60 | 468,00 |
30 Tassen Tee | 2,80 | 84 | 3,00 | 90 | 3,10 | 93,00 |
75 Gläser Orangensaft | 2,00 | 150 | 2,50 | 187,50 | 2,30 | 172,50 |
80 Kornspitz | 1,30 | 104 | 1,35 | 108,00 | 1,40 | 112,00 |
90 Semmeln | 1,00 | 90,00 | 1,10 | 99,00 | 1,20 | 108,00 |
60 Briochekipferl | 1,00 | 60,00 | 1,05 | 63,00 | 1,10 | 66,00 |
50 Portionen Marmelade | 0,40 | 20,00 | 0,50 | 25,00 | 0,60 | 30,00 |
100 Portionen Butter | 0,60 | 60,00 | 0,70 | 70,00 | 0,80 | 80,00 |
60 Portionen Schinken/Käse | 2,20 | 132,00 | 2,50 | 150,00 | 3,00 | 180,00 |
50 Weiche Frühstückseier | 1,50 | 75,00 | 1,60 | 80,00 | 1,80 | 90,00 |
Gesamtpreis Warenkorb | 1.217,00 | 1.327,50 | 1.399,50 | |||
Preisindex | 100 | 109,08 | 115,00 | |||
jährliche Preissteigerung in % | 9,08% | 5,43% |
Das Beispiel zeigt den durchschnittlichen Preisanstieg für den typischen Konsum eines bestimmten Paares (Sabine und Malik) in einer ganz konkreten Bäckerei. Für die Berechnung der durchschnittlichen Veränderung der Preise eines Landes muss der verwendete Index selbstverständlich deutlich umfangreicher sein und zudem die Preise an unterschiedlichen Standorten und in unterschiedlichen Geschäften berücksichtigen.
Der Verbraucherpreisindex (VPI)
Der wichtigste Preisindex in Österreich, der diese Ansprüche erfüllt, ist der Verbraucherpreisindex (VPI). Für die Berechnung des VPI ist die Bundesanstalt für Statistik („Statistik Austria“) zuständig. Die Berechnung des VPI erfolgt in mehreren Schritten, welche in der folgenden Grafik zusammengefasst sind.
Eine wesentliche Herausforderung ist die Frage, welche Produkte und Dienstleistungen bei der Berechnung des allgemeinen Preisniveaus berücksichtigt werden sollen. Schließlich haben unterschiedliche Haushalte auch sehr unterschiedliche Vorlieben und Gewohnheiten. Für die Berechnung der Inflation ist es jedoch wichtig zu wissen, was und wie viel davon ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt beispielsweise in einem Jahr konsumiert. In einem ersten Schritt zur Berechnung des VPI werden daher mehrere tausend private Haushalte in Österreich gebeten, über ihre Ausgaben und Konsumgewohnheiten zwei Wochen lang ein genaues Tagebuch (Haushaltsbuch) zu führen. Zudem werden die Haushalte, die an der Erhebung teilnehmen, zu ihren weiteren Konsumgewohnheiten befragt, um auch Ausgaben, die seltener anfallen, berücksichtigen zu können. Dieser Schritt wird alle fünf Jahre wiederholt, weil sich Konsumgewohnheiten im Laufe der Zeit ändern.
Basierend auf den Ergebnissen der Konsumerhebung wird ein Warenkorb gebildet. Dieser Warenkorb ist eine Liste mit Produkten und Dienstleistungen, die ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt im Jahr konsumiert. Der VPI aus dem Jahr 2020 umfasst beispielsweise 757 Positionen, die in zwölf Segmente gegliedert sind.
Generell gilt, dass jene Produkte und Dienstleistungen, für die ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt mehr Geld ausgibt (zum Beispiel Wohnen und Energie), bei der Berechnung der Inflation stärker gewichtet werden müssen als Produkte, für die vergleichsweise wenig Geld des Haushaltsbudgets verwendet wird (zum Beispiel Socken oder Handygebühren). Die nachfolgende Grafik zeigt die Gewichtung der einzelnen Segmente des Warenkorbs.
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Die Inflationsrate
Neben dem VPI werden in Österreich noch viele andere Preisindizes regelmäßig berechnet. Beim HVPI (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) handelt es sich um einen Index, der in allen europäischen Ländern mithilfe der gleichen Methode berechnet wird und so einen Vergleich zwischen den europäischen Ländern ermöglicht. Er ist für die Geldpolitik der EZB entscheidend. Daneben gibt es eine Vielzahl an weiteren Preisindizes, wie zum Beispiel den Mikro-Warenkorb, der Güter des täglichen Bedarfs (insbesondere Nahrungsmittel) umfasst, oder auch den Immobilienpreisindex und den Baukostenindex.
Tipp
- Eine Übersicht zu den von der Statistik Austria berechneten Preisindizes findest du auf der Website der Statistik Austria. Sehr häufig sind in Verträgen (zum Beispiel Mietverträgen oder Angeboten) Preisklauseln enthalten. Diese richten sich zumeist nach dem VPI. → https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/preise-und-preisindizes
Persönliche Inflation
Die Inflation wird anhand des Warenkorbs eines durchschnittlichen österreichischen Haushalts berechnet. Da die eigenen Ausgaben, von denen eines durchschnittlichen Haushalts abweichen können, kann man als Einzelperson stärker oder auch weniger stark von Inflation betroffen sein, als es die Inflationsrate zum Ausdruck bringt. Das bedeutet auch, dass die Inflation nicht für jede Person gleich hoch ist. In welchem Ausmaß eine Person durch die Inflation betroffen ist, hängt maßgeblich von ihren Wohnverhältnissen, ihren Konsumgewohnheiten, aber auch von der generellen finanziellen Situation ab.
Folgende Beispiele verdeutlichen, dass verschiedene Personen sehr unterschiedlich von Inflation betroffen sein können. Die Ausgangssituation ist, dass die Preise für Lebensmittel, die Mieten und die Energiepreise gestiegen sind und die Inflation erhöhen.
Beispiel:
Sebastian, 12 Jahre, Schüler an einer NMS
Sebastian gibt sein Taschengeld vor allem für Videospiele, Kleidung und Fast Food aus. Wenn die Lebensmittelpreise, die Mieten und die Energiepreise steigen, trifft ihn das nicht im gleichen Ausmaß wie seine Eltern, da die Wohnkosten und die Kosten für die Lebensmitteleinkäufe von diesen bezahlt werden.
Beispiel:
Gertrude, 67 Jahre, Pensionistin (ehemals Sekretärin)
Gertrude hat während ihres Berufslebens immer Teilzeit gearbeitet, da sie sich auch um ihre beiden Kinder gekümmert hat. Ihre Pension ist dadurch sehr niedrig. Da sie einen Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel und Wohnen ausgibt, trifft sie die Inflation sehr stark. Sie muss auf viel verzichten und kann kaum Geld zur Seite legen.
Beispiel:
Erkan, 31 Jahre, selbstständiger Unternehmensberater
Erkan hat sich direkt nach seinem Studium selbstständig gemacht. Er geht oft in Restaurants essen, kann sich die gestiegenen Preise aber leisten. Das liegt auch daran, dass Erkan eine abbezahlte Eigentumswohnung hat (er hat dafür Unterstützung seiner Eltern erhalten) und die höheren Mietpreise nicht spürt. Nur die gestiegenen Betriebskosten muss er bezahlen.
Vor allem für Personen mit niedrigem Einkommen wirkt sich eine hohe Inflation besonders negativ aus, da diese Personen den Großteil ihres Einkommens für Konsumzwecke verwenden müssen. Personen mit höherem Einkommen können hingegen in Zeiten hoher Inflation auf Ersparnisse zurückgreifen, um die Kaufkraftverluste auszugleichen. Sparerinnen und Sparer sind eine weitere Gruppe, die von Inflation besonders negativ betroffen sind, da das gesparte Geld, sofern dieses nicht inflationsgeschützt angelegt wird, durch die Inflation an realer Kaufkraft verliert. Jedoch sind nicht alle Institutionen oder Personen von einer Inflation negativ betroffen. Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, insbesondere wenn diese einen fixen Zinssatz vereinbart haben, profitieren sogar von einer hohen Inflation. Da in Zeiten der Inflation zumeist auch die Löhne angehoben werden, wird der Kredit dadurch leistbarer. Auch Eigentümerinnen und Eigentümer von Sachvermögen (wie Immobilien) profitieren von der Inflation, da die Preissteigerung für Sachvermögen meistens über der Inflation liegt. Nicht zuletzt profitiert auch der Staat von einer hohen Inflation, denn einerseits steigen die Steuereinnahmen und andererseits wird die Rückzahlung von Staatsschulden durch Inflation günstiger. Gleichzeitig ist der Staat auch negativ von Inflation betroffen, denn Maßnahmen zur Abfederung der Inflation, aber auch steigende Kosten (zum Beispiel höhere Kosten für Bauprojekte und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst) bedeuten steigende Ausgaben für den Staat.
Strategien zum Umgang mit Inflation
Doch was kann man tun, um in Zeiten höherer Inflation nicht in eine finanzielle Schieflage zu geraten und die negativen Effekte der Inflation abzuschwächen? Für Einzelpersonen gibt es leider nur wenige Möglichkeiten, sich vor hoher Inflation zu schützen. Personen mit hohem Einkommen oder großem Vermögen können in Zeiten hoher Inflation durch Erspartes ihren Lebensstil weitgehend beibehalten. Personen mit geringem Einkommen haben jedoch oft existenzielle Sorgen und oftmals Schwierigkeiten, ihre Wohnung zu bezahlen und ihren Lebensstandard zu halten.
Persönliche Inflation berechnen
Um feststellen zu können, wie stark man selbst und der eigene Haushalt von Inflation betroffen ist, ist es zunächst sinnvoll, über einen Zeitraum (zum Beispiel ein Monat) seine Ausgaben genau mitzuschreiben, das heißt ein Haushaltsbuch zu führen (siehe auch „Deine Finanzen im Blick“). Das kann beispielsweise mithilfe einer App geschehen, in der nach groben Bereichen geordnet die Ausgaben mitnotiert werden (zum Beispiel Ausgaben für Restaurantbesuche und Gastronomie, Freizeitaktivitäten, Wohnen, Verkehr, …). Dadurch kann festgestellt werden, inwiefern die eigenen Konsumgewohnheiten vom österreichischen Durchschnitt abweichen. Ein Haushaltsbuch ist vor allem wichtig, um feststellen zu können, wo Einsparungspotenziale liegen. Viele Banken bieten auf ihren Online-Plattformen zudem einen Finanzmanager an. Wenn eine Person daher viel mit der Bankomatkarte bezahlt, ist es auch möglich, dort eine grobe Aufgliederung der eigenen Ausgaben einzusehen. Erkundige dich bei deiner Bank, ob es einen solchen Service gibt.
Tipp
- Mit der Inflationsapp PIA (Persönliche Inflations App) der Oesterreichischen Nationalbank kannst du ganz einfach deine persönliche Inflation berechnen. → https://finanzbildung.oenb.at/inhalte/PIA.html
Eigene Konsumgewohnheiten hinterfragen
Wenn das eigene Einkommen hoch genug ist, um die höheren Preise zu zahlen, ist es nicht zwingend notwendig, seine Konsumgewohnheiten zu verändern. Wenn dies aber nicht der Fall ist, ist es notwendig, gezielt nach Einsparungsmöglichkeiten zu suchen. Wenn beispielsweise Erkan weniger auswärts essen gehen und stattdessen mehr selbst kochen würde, könnte er so viel Geld einsparen. Wenn Erkan, sofern möglich, statt mit dem Auto vermehrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad in die Arbeit fahren würde, könnte er seine Ausgaben für Treibstoff verringern. Auch kann es für Erkan beispielsweise sinnvoll sein, zu einem Energieanbieter zu wechseln, der bessere Konditionen bietet.
Tipp
- Überlege dir, bei welchen Produkten und Dienstleistungen, die du regelmäßig einkaufst, die Preise in letzter Zeit gestiegen sind. Überlege in einem weiteren Schritt, ob es für diese Produkte und Dienstleistungen auch günstigere Alternativen gibt.
Personen mit niedrigem Einkommen, wie Pensionistin Gertrude, haben kaum Möglichkeiten, Maßnahmen gegen steigende Preise zu ergreifen. Gertrude hat den Großteil ihres Erwerbslebens Teilzeit gearbeitet, wodurch sie eine geringe Pension hat. Auch in Zeiten moderater Inflation hat sie kaum finanzielle Spielräume. Einsparungen sind vor allem bei großen Ausgabenpositionen wie Wohnen, Energie und Mobilität kaum möglich. Gertrude sollte sich im Falle einer übermäßigen Inflation über staatliche Hilfeleistungen informieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie Einmalzahlungen, Beihilfen und Förderungen.
Tipp
- Wenn dich steigende Preise in eine finanzielle Notlage bringen, ist es sinnvoll und wichtig, dich über staatliche Unterstützungsmaßnahmen zu erkundigen. Eine Orientierung bietet beispielsweise das Sozialservice der Stadt Wien. Wenn du nicht in Wien wohnst, zögere nicht, dich bei der Gemeinde oder bei den Landesstellen der Sozialämter nach möglichen Förderungen und Beihilfen zu erkundigen und Hilfe bei dem Ausfüllen der notwendigen Anträge in Anspruch zu nehmen. → https://www.wien.gv.at/gesundheit/leistungen/index.html
Gespartes Vermögen inflationsgeschützt anlegen
In Zeiten hoher Inflation sinkt der Wert unseres gesparten Vermögens. Wenn Erkan beispielsweise im Jahr 01 einen Betrag in Höhe von 12.000 EUR gespart hat, hat dieser im Jahr 02 bereits an Kaufkraft verloren. Zwar stehen am Bankkonto nach wie vor 12.000 EUR, Erkan hätte sich aber ein Jahr zuvor mehr dafür kaufen können. Damit unser gespartes Geld nicht an Wert verliert, muss dieses so angelegt werden, dass die Zinsen (im Fall von Bankguthaben) oder die Rückflüsse (im Falle von Wertpapieren) größer sind als die Inflation. Das in Österreich sehr beliebte Sparbuch ist beispielsweise eine Anlageform, deren Verzinsung in der Regel nicht die Inflation abdeckt. Investitionen am Kapitalmarkt (wie Aktien oder Anleihen) sind üblicherweise deutlich besser geeignet, um sich vor Inflation zu schützen. Allerdings bedeutet eine höhere Rendite in der Regel auch ein höheres Risiko (mehr dazu siehe Sparen und Investieren).
Nochmals in Kürze
Was ist ein Preisindex?
Ein Preisindex ist eine Maßzahl, die angibt, wie sich die Preise einer Auswahl an Gütern entwickeln. Dazu wird die Summe der Preise dieser Güter zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Index 100 gleichgesetzt. Die aufsummierten Preise für dieselben Waren und Dienstleistungen zu späteren Zeitpunkten können dann leicht mit diesem Indexwert verglichen werden, wodurch sich durchschnittliche Preisänderungen ergeben. Der wichtigste Preisindex in Österreich ist der Verbraucherpreisindex (VPI). Dieser repräsentiert die durchschnittlichen Ausgaben eines österreichischen Haushaltes. Für die Berechnung des österreichischen VPI ist die Bundesanstalt für Statistik („Statistik Austria“) zuständig.
Was ist der (harmonisierte) Verbraucherpreisindex?
Der HVPI (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) ist ein Index, der in allen europäischen Ländern nach der gleichen Methode berechnet wird und somit einen Vergleich zwischen den europäischen Ländern ermöglicht. Er bildet die Grundlage für die Geldpolitik der EZB.
Wie wird die Inflation in Österreich gemessen?
Die Inflation wird mit Hilfe des Verbraucherpreisindex (VPI) gemessen. Alle fünf Jahre werden im Rahmen einer Befragung österreichischer Haushalte (Konsumerhebung) die durchschnittlichen Ausgaben für verschiedene Warengruppen statistisch erhoben. Die erhobenen Daten werden in einem Warenkorb zusammengefasst. Die Preise der im Warenkorb enthaltenen Waren und Dienstleistungen werden monatlich erhoben. Daraus berechnet Statistik Austria die Inflationsrate, die die durchschnittliche Preissteigerung zwischen zwei Zeitpunkten (in der Regel im Vergleich zum Vorjahresmonat) wiedergibt.
Was ist die persönliche Inflation?
Der VPI bildet die durchschnittlichen Ausgaben eines österreichischen Haushalts ab. Die individuelle Inflation kann daher je nach Konsumgewohnheiten und Wohnsituation stark variieren.
Welche Strategien gibt es für Privatpersonen im Umgang mit Infation?
Zunächst ist es wichtig, sich einen detaillierten Überblick über die eigenen Ausgaben und Einnahmen zu verschaffen. Dies kann zum Beispiel in Form eines Haushaltsbudgets geschehen. So können Sparpotenziale erkannt und die eigenen Konsumgewohnheiten hinterfragt werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Anlagestrategie so anzupassen, dass das eigene Vermögen möglichst vor Inflation geschützt ist. Menschen mit sehr niedrigem Einkommen sind bei hoher Inflation oft in ihrer Existenz bedroht. Hier ist es ratsam, sich aktiv nach staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zu erkundigen und Beratung in Anspruch zu nehmen.