Wert des Geldes, Preise und Inflation

Eine Steinfigur mit besorgtem Blick schiebt einen Einkaufswagen, im Hintergrund sind Regale mit Waren

Das Wort Inflation hört man in den Nachrichten und in den Medien gerade sehr oft.

Das Wichtigste in Kürze

    Was ist Inflation?

    Inflation heißt, dass die Preise für viele Dinge über längere Zeit steigen. Viele Waren, zum Beispiel Milch oder Schuhe, und Dienstleistungen, zum Beispiel ein Haarschnitt, werden immer teurer. Du kannst also für das gleiche Geld immer weniger kaufen. Die Kaufkraft des Geldes nimmt ab. Das Geld wird weniger wert.

    Was ist Deflation?

    Deflation heißt, dass die Preise für viele Dinge über längere Zeit sinken. Viele Waren und Dienstleistungen werden immer billiger. Du kannst also für das gleiche Geld immer mehr kaufen. Die Kaufkraft des Geldes nimmt zu. Das Geld wird mehr wert.

    Wie entsteht Inflation?

    Inflation kann verschiedene Gründe haben. Sie kann zum Beispiel entstehen, wenn viele Leute gleichzeitig etwas kaufen wollen, von dem es nicht genug für alle gibt. Dann ist die Nachfrage größer als das Angebot. Die Preise steigen.

    Es kann auch passieren, dass Rohstoffe oder Strom teurer werden. Für eine Firma, die Rohstoffe und Strom braucht, um Produkte herzustellen, ist es dann teurer, diese Produkte herzustellen. Um keinen Verlust zu machen, wird sie also die fertigen Produkte teurer verkaufen. Die Preise steigen.

    Wer tut etwas gegen eine zu hohe Inflation?

    Die Europäische Zentralbank (EZB) sorgt dafür, dass die Preise im Euroraum stabil bleiben und die Inflation nicht zu hoch ist. Dafür soll die Inflationsrate mittelfristig bei etwa 2 Prozent liegen. Denn wenn die Preise zu schnell steigen, ist das für viele Menschen schwierig. Zum Beispiel, weil sie sich viele Dinge nicht mehr kaufen können.

Inflation: Was bedeutet das für mich?

Durch Anklicken des Buttons "Video anzeigen" aktivieren Sie das YouTube-Video. Dadurch können evtl. personenbezogene Daten an Google weitergeleitet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Datenschutz.

Was ist Inflation und was ist Deflation?

Wenn viele Waren und Dienstleistungen über längere Zeit teurer werden, nennt man das Inflation. Inflation heißt also, dass die Preise allgemein steigen. Das bedeutet: Man kann sich für das gleiche Geld weniger kaufen. Das Geld wird weniger wert. Man sagt auch: Die Kaufkraft nimmt ab.

Wenn nur einzelne Dinge teurer werden, ist das keine Inflation. Es ist ganz normal, dass die Preise nicht immer gleich bleiben. Wie viel etwas kostet, hängt nämlich von vielen Dingen ab – zum Beispiel auch davon, was die Menschen gerne kaufen. Das kann sich für einzelne Dinge ändern, ohne sich auf die Preise anderer Dinge auszuwirken.

Deflation ist das Gegenteil von Inflation. Das bedeutet, viele Waren und Dienstleistungen werden über längere Zeit billiger. Deflation heißt also, dass die Preise allgemein fallen. Das bedeutet: Man kann sich für das gleiche Geld mehr kaufen. Das Geld wird mehr wert. Man sagt auch: Die Kaufkraft nimmt zu.

Was passiert bei Inflation und was bei Deflation?

Hohe Inflation und Deflation sind ein Problem für Länder wie Österreich oder einen Wirtschaftsraum wie die Europäische Union (EU).

Inflation heißt, dass die Preise steigen. Wenn die Preise stark steigen, ist die Inflation hoch. Für die Wirtschaft ist das nicht so gut. Denn dann

  • wird das Geld weniger wert,
  • werden Ersparnisse weniger wert,
  • werden Kredite teurer,
  • wächst die Wirtschaft langsamer.

Wenn die Inflation sehr hoch ist, heißt das Hyperinflation. Die Inflationsrate liegt dann über 50 Prozent. Wenn das passiert, verlieren die Menschen das Vertrauen in das Geld. Sie glauben nicht mehr, dass das Geld weiterhin etwas wert ist.

Beispiele

Eine hohe Inflation bewirkt zum Beispiel, dass Sparvermögen an realem Wert verliert, sofern die vereinbarten Zinsen niedriger sind als die Inflation. In Zeit hoher Inflationsraten wird in der Regel das allgemeine Zinsniveau erhöht. Dadurch steigen auch die Zinsen, die für Kredite bezahlt werden müssen. Durch die höheren Zinskosten wird das Tätigen von Investitionen in Zeiten der Inflation teurer, weshalb die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern sinkt. Das Wirtschaftswachstum kommt ins Stocken (siehe auch Geld und sein Preis (Zinsen)). Wenn die Inflation übermäßig hoch ist (diese extreme Form der Inflation wird auch als Hyperinflation bezeichnet und liegt bei Inflationsraten von über 50 % vor), geht zudem das Vertrauen in die Währung verloren. 

Deflation heißt, dass die Preise sinken. Für Menschen und Unternehmen klingt das zuerst gut. Sie können für das gleiche Geld mehr kaufen als vorher. Für die Wirtschaft ist das aber nicht so gut.

Wenn nämlich die Preise stark und lange sinken, entsteht eine Deflationsspirale. Dann

  • sinkt die Nachfrage,
  • stellen die Unternehmen weniger Güter her und senken die Preise,
  • brauchen die Unternehmen weniger Mitarbeiter:innen,
  • verlieren manche Menschen die Arbeit,
  • haben die Menschen weniger Geld zum Einkaufen,
  • sinkt die Nachfrage weiter,
  • stellen die Unternehmen noch weniger Güter her usw.

Das ist schlecht für die Wirtschaft. Sie wächst immer langsamer.

Eine Deflationsspirale ist ebenso schädlich für ein Land wie eine zu hohe Inflation.

Wer tut etwas gegen zu hohe Inflation?

Eine stabile Wirtschaft braucht eine stabile Währung. Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Geld auch morgen noch ungefähr so viel wert ist wie heute. Es ist wichtig, dass die Preise stabil sind und nicht zu rasch steigen. Dafür sorgt die Zentralbank. Sie setzt geldpolitische Maßnahmen. Das heißt, sie macht Geldpolitik.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt (Deutschland) sorgt für einen stabilen Euro – zusammen mit den Zentralbanken der 27 Länder der Europäischen Union. Gemeinsam mit den Zentralbanken der 20 Euro-Länder arbeitet sie im Eurosystem besonders eng zusammen – natürlich auch mit der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB).

Das Hauptziel der EZB ist es, dass die Preise im Euroraum stabil bleiben. Für die EZB ist das der Fall, wenn die Inflationsrate auf mittlere Sicht bei etwa zwei Prozent liegt.

Warum möchte die EZB keine Inflationsrate von null Prozent?

Man könnte denken, es wäre gut, wenn es gar keine Inflation gibt. Weil die Preise dann ganz stabil bleiben. Aber die EZB möchte, dass die Inflationsrate etwa zwei Prozent beträgt.

Warum? Eine leichte Inflation ist gut für die Wirtschaft. Sie sorgt dafür, dass die Menschen ihr Geld lieber ausgeben, bevor es weniger wert wird. Das hilft dem Wirtschaftswachstum.

Eine leichte Inflation hilft außerdem, eine Deflation zu vermeiden. Vor allem soll keine Deflationsspirale entstehen. Das wäre schlecht für die Wirtschaft.

Wie kann die EZB die Preise beeinflussen?

Die EZB sorgt dafür, dass die Preise im Euroraum stabil bleiben. Dafür steuert sie, wie viel Geld im Umlauf ist. Sie achtet auf viele Dinge, bevor sie Entscheidungen trifft – zum Beispiel auf die Wirtschaft in Europa und weltweit.

Ziel ist: Es soll nicht zu viel Geld im Umlauf sein, aber auch nicht zu wenig. Denn wenn es viel mehr Geld als Waren gibt, steigen die Preise – das nennt man Inflation.

Die EZB kann die Leitzinsen verändern. Wenn sie die Zinsen senkt, können Firmen und Menschen günstiger Kredite bekommen. Sie leihen sich dann mehr Geld, kaufen mehr ein oder investieren. So steigt die Nachfrage, und das hilft der Wirtschaft.

Wie entsteht Inflation?

Inflation entsteht, wenn es mehr Geld gibt und Menschen und Firmen viel einkaufen wollen. Dann steigt die Nachfrage und die Preise gehen nach oben.

Wenn es mehr Produkte und Dienstleistungen gibt, als die Menschen kaufen möchten, bleiben die Preise stabil. Aber wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot, steigen die Preise.

Die Gründe für Inflation können also:

  • bei der Nachfrage liegen (wenn viele etwas kaufen wollen),
  • oder beim Angebot (wenn es zu wenig Produkte gibt).
Die Grafik zeigt die verschiedenen Ursachen der Inflation. Oben befindet sich ein blauer Kreis, indem „Ursachen der Inflation“ steht. Von dem Kreis gehen zwei Pfeile nach unten. Der linke Pfeil führt zu einem grünen Kreis, indem „Angebotsinflation“ steht. Von diesem Kreis führen wieder zwei Pfeile nach unten, zu zwei hellgrünen Kreisen. In dem linken steht „Kostendruckinflation“. In dem rechten hellgrünen Kreis steht „Gewinninflation“. Der rechte Pfeil, der von dem blauen Kreis nach unten geht, führt zu einem violetten Kreis, indem „Nachfrageinflation“ steht. Von dem Kreis gehen zwei Pfeile nach unten. Diese führen zu zwei hellvioletten Kreisen. In dem linken steht „Konsuminflation“. In dem rechten hellvioletten Kreis steht „Investitionsinflation“.

Was ist Angebotsinflation?

Angebotsinflation entsteht, wenn Unternehmen die Preise für ihre Produkte erhöhen. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Die Unternehmen bekommen keine Rohstoffe oder anderes notwendiges Material geliefert.
  • Die Unternehmen müssen ihre Produktion stoppen.

Die Unternehmen können dann weniger Produkte anbieten. Wenn aber die Nachfrage gleich bleibt, können sie mehr Geld dafür verlangen. Die Preise steigen.

Ein anderer Grund kann sein:

  • Die Unternehmen müssen mehr Geld für Mitarbeiter:innen, Energie oder Rohstoffe zahlen. Man sagt: Die Kosten für die Unternehmen steigen.

Die Unternehmen können dann nur einen Gewinn machen, wenn sie auch mehr Geld für ihre Produkte verlangen. Die Preise steigen. In diesem Fall spricht man von Kostendruckinflation.

Was ist eine Inflationsspirale?

Lohnverhandlungen spielen eine wichtige Rolle bei der Inflation. Für Unternehmen sind Löhne und Gehälter oft ein großer Teil der Kosten. Es gibt aber auch andere Dinge, die die Preise beeinflussen.

Wenn in Lohnverhandlungen höhere Löhne beschlossen werden, müssen Unternehmen mehr Geld für ihre Mitarbeitenden zahlen. Diese Mehrkosten geben sie oft an die Kundinnen und Kunden weiter – die Preise steigen.

Wenn die Preise steigen, wollen die Arbeitnehmenden wieder mehr Lohn, weil auch für sie alles teurer wird. Bekommen sie mehr Geld, kaufen sie mehr ein. Die Unternehmen erhöhen dann erneut die Preise, um weiter Gewinn zu machen.

So entsteht ein Kreislauf:

  • Höhere Löhne → höhere Preise
  • Höhere Preise → neue Lohnforderungen

Dieser Kreislauf heißt Inflationsspirale. Er kann die Inflation immer weiter antreiben.

Was treibt die Inflation an?

Steigende Energiepreise sind ein wichtiger Grund für Inflation. Jedes Unternehmen und jeder Haushalt braucht Energie. Wenn zum Beispiel Strom oder Gas teurer werden, ist es schwer, weniger zu verbrauchen oder auf andere Energiequellen umzusteigen.

Auch wenn ein Unternehmen eine starke Marktposition hat, kann es die Preise erhöhen, um mehr Gewinn zu machen. Das passiert oft, wenn es nur wenige Anbieter auf dem Markt gibt und wenig Wettbewerb herrscht. Dann können Unternehmen die Preise fast frei bestimmen.

Damit das nicht passiert, muss der Staat darauf achten, dass es keine Preisabsprachen (Kartelle) gibt und dass genügend Anbieter auf dem Markt sind.

Was ist Nachfrageinflation?

Nachfrageinflation entsteht, wenn viele Menschen oder Unternehmen gleichzeitig mehr kaufen oder investieren wollen. Zum Beispiel:

  • Wenn private Haushalte mehr einkaufen (das nennt man Konsuminflation),
  • oder wenn Unternehmen oder der Staat mehr investieren (das nennt man Investitionsinflation).

Firmen brauchen oft Zeit, um mehr Produkte herzustellen. Manchmal ist das auch nicht möglich, zum Beispiel wegen Lieferproblemen oder zu wenig Rohstoffen. Dann gibt es weniger Produkte als Nachfrage – und die Preise steigen.

So war es zum Beispiel nach der Corona-Pandemie:

  • Während der Pandemie haben viele Menschen Geld gespart.
  • Unternehmen haben weniger investiert, weil die Zukunft unsicher war.
  • Nach den Lockerungen wollten viele wieder reisen, einkaufen oder essen gehen.
  • Auch die Unternehmen haben wieder mehr investiert.

Das hat zu höheren Preisen geführt.

Back to top